IAA 2023: Demonstration einer KI-basierten Fahrbegleitung am Beispiel des autonomen HOLON Movers

München, 14.08.2023.

Cognizant Mobility präsentiert auf der IAA Mobility erstmals den Very Enhanced Road Assistant. Das neue auf künstlicher Intelligenz (KI)-basierende System zeigt am Beispiel des in Kooperation entwickelten autonomen Movers der Benteler-Tochter HOLON, wie eine Fahrbegleitung der Zukunft aussehen kann. Die KI soll insbesondere im vollautonomen öffentlichen Nahverkehr oder bei People Movern zum Einsatz kommen und die Lücke schließen, die durch den Wegfall realer Ansprechpersonen entsteht. So ist der Very Enhanced Road Assistant in der Lage, Fahrinformationen zu liefern und mit Fahrgästen persönlich und individuell zu interagieren. Zukünftig soll das System auch medizinische Notsituationen erkennen und damit für mehr Sicherheit der Passagiere sorgen.

Der HOLON Mover. Bild: HOLON

Der HOLON Mover adressiert die gesellschaftlichen Trends Urbanisierung und Klimawandel und ist einder der weltweit ersten autonome Mover (Level 4), der nach Automobilstandards entwickelt wird. Cognizant Mobility unterstützt hier bereits bei der Entwicklung der modernen Elektrik/Elektronik-Architektur und den Connectivity-Lösungen. Das neue KI-System soll der Branche, und besonders den Bereichen People Mover und Smart Cars, in den kommenden Jahren zu einem weiteren Entwicklungsschub verhelfen.

„Der Very Enhanced Road Assistent hat das Potenzial, die Akzeptanz für autonome Mobilitätslösungen zu steigern. Das System beantwortet nicht nur Fragen zur Fahrt und geht sehr individuell auf einzelne Personen ein, sondern bringt durch den von uns entwickelten Multimodalen-Reasoning-Ansatz und Präsenz in der realen Welt auch Sicherheit für Fahrgäste“, sagt Jörg Ohlsen, Geschäftsführer bei Cognizant Mobility. Die menschliche Art, zu sprechen, nimmt Nutzern zudem die Angst vor autonomen Mobilitätslösungen, die durch die „Menschenlosigkeit“ für viele Personen nach wie vor noch abschreckend wirken.

„Die KI eignet sich aber nicht nur für den öffentlichen Nahverkehr oder People Mover. So kann sie beispielsweise in Fahrzeugen jeder Art als smarte Fahrbegleitung eingesetzt werden und eine Fülle an Business Cases – von Sales bis After Sales – realiseren. Uns steht eine technische Revolution bevor, bei der am Ende der Avatar der KI mit dem Fahrzeug zu einer Einheit verschmilzt“, sagt Daniel Isemann Head of Data Science & AI bei Cognizant Mobility, der gemeinsam mit seinem Team für die Entwicklung des Very Enhanced Road Assistants verantwortlich ist.

Systemintegration über Tool-Grenzen hinweg

LLM (Large Language Model) ist das technische Schlagwort, welches es der KI ermöglicht, natürliche Sprachen auf einem sehr hohen Niveau zu verstehen und zu generieren. Cognizant Mobility entwickelte dazu erfolgreich Brückenkomponenten für die Integration von Sprache-zu-Text, 3D-generierten Avataren, Sprachmodellen (LLMs), Vektor-Konvertern für die Aufbereitung von webbasiertem Wissen und vektorisierten Datenbanken für die schnelle Informationssuche. Neben der sprachlichen Befähigung ist das System in der Lage, auch über andere Modalitäten mit Fahrgästen zu interagieren. Mehrere Kameras ermöglichen die proaktive Ansprache von Passagieren und das Einscannen von Information, um den Reisekontext bei der Konversation besser zu berücksichtigen. Der Very Enhanced Road Assistant baut über die Zeit hinweg eine Verbindung zu seinem Gegenüber auf. Dafür wurde das logische Denken durch die Verbindung von Audio-, Video- und Scantechnologien erheblich verbessert. Die KI ist in der Lage, ihre Antwort an die nonverbale Kommunikation ihrer Gesprächspartner anzupassen.

Designentscheidung gegen „Halluzination“

Eine große Herausforderung bei der Entwicklung des KI-Systems war es, diese mit der richtigen Menge an kuratierten Kontextinformationen und -wissen zu füttern, sodass die Antworten des Systems für die intendierten Szenarien belastbar sind und nicht in den Bereich der heute weit verbreiteten „AI Hallucinations“ fallen. Dabei klingen Antworten zwar plausibel, sind aber nicht von Fakten gedeckt. Dafür setzt die KI auf eine speziell für den Use Case gepflegte Vektordatenbank und das sogeannte Prompt-Engineering, das dem Sprachmodell hilft, den Use-Case-Kontext möglichst gut zu berücksichtigen und Halluzinationen im Bereich der intendierten Kernkompetenzen des Systems weitgehend zu vermeiden.

HOLON – ein Mover für eine autonome Zukunft

Auf der IAA Mobility 2023 wird der Very Enhanced Road Assistant am Beispiel des HOLON Movers vorgestellt, der von der Benteler-Tochter in Kooperation mit Cognizant Mobility entwickelt wird. Cognizant Mobility unterstützt die Design- und Architekturentwicklung des Movers in den Bereichen Elektrik/Elektronik und Connected Car. Das selbstfahrende System nutzt die verschiedenen Sensortechnologien wie Laserscanning (LiDAR), Radar und Kameras. HOLON adressiert die gesellschaftlichen Megatrends Urbanisierung und Klimawandel und ist der weltweit erste autonome Mover (Level 4), der nach Automobilstandards entwickelt wird.

Der Mover wird künftig für On-Demand-Dienste wie Ride-Pooling, Ride-Hailing und normale Liniendienste eingesetzt. Ein Pilotprojekt mit der Hamburger Hochbahn ist bereits geplant. Quelle: 

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