Erweiterte Tourenplanung: Soloplan forscht für Elektromobilität

Kempten, den 22.06.2010 (mwa).

Das Software- und Beratungshaus Soloplan hat im Rahmen des Forschungsprojekts "eE-Tour Allgäu" eine innovative Lösung für die operative Betriebsplanung von Elektrofahrzeugen entwickelt.

Das System besteht aus einem Fahrzeugcomputer, einer zentral gesteuerten Tourenplanung mit Navigation und verfügt über Schnittstellen zu Ladesäulen und Auswertungs- sowie Abrechnungssystemen. Berücksichtigt werden dabei vor allem die Faktoren der Energierückspeisung, die aktuelle Reichweite in Abhängigkeit des Streckenprofils sowie die vorhandenen Stromtankstellen. "Wir beteiligen uns an diesem Forschungsprojekt, weil Transportmanagementsysteme künftig auch für elektrisch betriebene Transportfahrzeuge optimale Touren errechnen müssen. Hier wollen wir frühzeitig Erfahrungen sammeln und von Anfang an ganz vorne dabei sein," so Wolfgang Heidl, Geschäftsführer der Soloplan GmbH.

Soloplan präsentierte die Lösung anlässlich des eE-Tour-Start-Events am 18. Juni vor rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden auf dem Gelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Kempten. An diesem Tag hatten die Besucher Gelegenheit, die 50 Elektrofahrzeuge des Forschungsprojektes zu testen. Diskussionsbeiträge und Grußworte von MdL Markus Blume (CSU), Ministerialdirigenten Stefan Schnorr und dem Regierungspräsidenten von Schwaben Karl Michael Scheufele sorgten für ein hochrangiges Rahmenprogramm.

eE-Tour Allgäu steht für "effiziente Elektromobilität und Tourismus" und ist Teil des Förderprogramms "Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für Elektromobilität". Ab August 2010 werden die 50 unterschiedlichen Elektrofahrzeuge Gästen und Einheimischen im Allgäu zur Verfügung gestellt. In Zusammenarbeit mit Hotels und Kommunen wird ein breitgefächertes Angebot für Gäste in der Region geschaffen, damit sie das Allgäu mit Elektroautos, E-Rollern, E-Bikes und Segways erkunden können. Darüber hinaus werden in dem Pilotprojekt auch Einsatzmöglichkeiten der Elektrofahrzeuge im alltäglichen Gebrauch durch Einheimische und Unternehmen erprobt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert, die sich nach sorgfältiger Vorauswahl für die jetzigen Kompetenzpartner entschieden hatten. Für Soloplan sprach in diesem Zusammenhang die langjährige Erfahrung mit der Optimierung von Transporten.

Die Software für den Fahrzeugcomputer, der so genannten CarBox, bündelt die verschiedenen Informationen aus dem jeweiligen Auto und der Umwelt und stellt sie dem Fahrer zur Verfügung. Beispiele sind der aktuelle Batteriestatus oder die Navigation zum nächsten Ziel. Bei der Routenführung werden zusätzlich die Besonderheiten von Elektrofahrzeugen in die Planung einbezogen: Die Position der nächsten erreichbaren Ladesäule, das geografische Höhenprofil oder der spezifische Energieverbrauch. Diese zum Teil miteinander konkurrierenden Faktoren fließen in eine komplexe mathematische Berechnung für die günstigste Strecke ein. Diese Berechnung erfolgt in der Mobilitätszentrale, aus der die Ergebnisse anschließend in das jeweilige Fahrzeug gesendet werden. "Mit der von uns entwickelten CarBox und der angeschlossenen Mobilitätszentrale bekommen die Elektrofahrzeuge eine zusätzliche Intelligenz", so Projektleiter Peter Model von der Soloplan GmbH.

Auch die Entwicklung der Mobilitätszentrale mit einem integrierten webbasierten Leitstand für alle Beteiligten ist Teil der Aufgabe, die Soloplan bis August lösen wird. Die Zentrale wird dann zum Dreh- und Angelpunkt des Praxistests. Angeschlossen sind Fahrzeuge und Ladesäulen, Energieversorger und Flottenbetreiber. So werden die rund 50 Elektrofahrzeuge zum Beispiel ihre technischen Zustände an die Zentrale melden und bei jeder Betankung wird dort automatisch die Berechtigung geprüft. Zudem haben die Stromlieferanten Zugriff auf die Zählerstände.

Im gesamten Förderprogramm entstehen mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro prototypische und wirtschaftliche Lösungen, die erstmals in einem umfassenden Feldversuch getestet werden. "IKT für Elektromobilität" ist damit ein maßgeblicher Pfeiler des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität der Bundesregierung.

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