Elektrifizierung von Flotten gewinnt Tempo – Studie zeigt neue Trends

Während der Straßengüterverkehr stagniert, entwickelt sich der Pkw-Bereich zur treibenden Kraft für nachhaltige Mobilität. Bild: Ernest Ojeh/unsplash

Kleinostheim, 13.10.2025.

Elektromobilität verändert den Straßenverkehr: Eine neue Studie zeigt, wie stark die Elektrifizierung von Fuhrparks voranschreitet – und was sie antreibt.

Die Förderungen, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz sind Treiber der E-Mobilität. Bild: UTA Edenred

Der Wandel hin zu mehr Elektromobilität im Straßenverkehr zeigt Wirkung. 2024 sanken laut Umweltbundesamt die Emissionen im Verkehrssektor um 2,1 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente auf 143,1 Millionen Tonnen. Verantwortlich dafür ist vor allem die zunehmende Elektrifizierung privater und gewerblicher Fuhrparks. Während der Straßengüterverkehr stagniert, entwickelt sich der Pkw-Bereich zur treibenden Kraft für nachhaltige Mobilität. Die Zahlen bestätigen: Elektromobilität ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern eine zentrale Säule moderner Verkehrspolitik.

Studie belegt Fortschritte bei der Elektrifizierung von Fuhrparks

Der Mobilitätsdienstleister UTA Edenred, Teil der Edenred-Gruppe, hat 2025 die Studie „Elektromobilität in Fuhrparks“ veröffentlicht. Befragt wurden rund 400 Fuhrparkmanager in Deutschland und Polen zu den Fortschritten der Elektrifizierung, wirtschaftlichen Auswirkungen und praktischen Herausforderungen. Ziel war es, die aktuelle Entwicklung von Unternehmensflotten auf ihrem Weg zur nachhaltigen Mobilität sichtbar zu machen.

Ein Disponent vor einem DoppelmonitorElektrifizierung von Flotten: Wie Telematik beim Umstieg hilft

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren verlieren zunehmend an Relevanz, während E-Fahrzeuge sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich immer mehr Einzug halten. Für Flottenverantwortliche stellt sich jedoch nicht nur die Frage des „Wann“, sondern vor allem des „Wie“: Wie kann die Umstellung wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden? Wie lassen sich operative Abläufe erhalten oder sogar optimieren? Und welche Rolle spielen Telematik-Systeme bei Entscheidungsfindung, Integration und Betrieb? Unser Titelthema zur Elektrifizierung von Flotten

 

Elektrifizierungsgrad steigt – aber Schritt für Schritt

Mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland (59 Prozent) gab an, dass zwischen 10 und 30 Prozent der Fahrzeuge im eigenen Fuhrpark vollelektrisch betrieben werden. In Polen sind es gar 77 Prozent. Dennoch hat sich der Anteil vollständig elektrischer Flotten in Deutschland seit 2023 verdreifacht. Langfristig planen 18 Prozent der deutschen Fuhrparkverantwortlichen, ihre gesamte Flotte bis 2030 zu elektrifizieren – ein deutliches Signal für den anhaltenden Strukturwandel im Mobilitätssektor.

Wirtschaftlichkeit statt Idealismus: Elektromobilität rechnet sich

Die Motivation hinter der Elektrifizierung wandelt sich. Während in früheren Jahren Klimaschutzargumente im Vordergrund standen, sind es heute wirtschaftliche Faktoren, die den Ausschlag geben. Niedrigere Wartungs- und Betriebskosten sowie staatliche Förderungen gelten inzwischen als Hauptanreize. 44 Prozent der deutschen Befragten nennen finanzielle Unterstützung als wichtigsten Treiber. Zugleich gewinnen Auftraggeberanforderungen stark an Bedeutung: Nachhaltige Fuhrparks und eine niedrige CO₂-Bilanz werden zunehmend zur Voraussetzung für neue Geschäftsabschlüsse.

Barrieren: Reichweitenangst und Investitionskosten bremsen

Trotz aller Fortschritte bleibt die vollständige Elektrifizierung des Fuhrparks für viele Unternehmen eine Herausforderung. 40 Prozent der deutschen Befragten befürchten eine zu geringe Reichweite, 37 Prozent sehen hohe Anschaffungskosten als zentrale Hürde. In Polen sind es sogar 45 Prozent. Mit wachsender Erfahrung sinken jedoch Skepsis und Unsicherheit. Unternehmen, die bereits länger mit E-Fahrzeugen arbeiten, berichten von stabiler Praxistauglichkeit und besseren Ladeerfahrungen.

Ladeinfrastruktur als Erfolgsfaktor der Fuhrpark-Elektrifizierung

Eine zuverlässige Ladeinfrastruktur ist für den Erfolg der Elektromobilität entscheidend. Die Mehrheit der Unternehmen lädt ihre Fahrzeuge auf dem eigenen Betriebsgelände oder im Depot. Bei Pkw gilt das für 44 Prozent, bei schweren Nutzfahrzeugen für 61 Prozent. Dennoch sehen 75 Prozent der deutschen und 82 Prozent der polnischen Befragten eine ausreichende öffentliche Ladeinfrastruktur als notwendig an. Ebenso wichtig sind einfache Bezahl- und Abrechnungssysteme. In Deutschland dominieren Kreditkarte und Ladekartenanbieter, in Polen wird die spontane Zahlung bevorzugt.

Ausblick: Elektromobilität als Motor moderner Unternehmensmobilität

Die Elektrifizierung des Fuhrparks ist kein temporärer Trend, sondern eine langfristige Transformation. Unternehmen erkennen zunehmend die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile. Elektromobilität wird zur strategischen Investition – in Wettbewerbsfähigkeit, Image und Nachhaltigkeit. Wer heute in Ladeinfrastruktur, Fuhrparkmanagement und intelligente Mobilitätslösungen investiert, sichert sich einen klaren Vorsprung im Rennen um die Mobilität von morgen. Quelle: UTA Edenred

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