Der voll vernetzte Auflieger: Trailer als Telematik-Hotspots

Fahr- bzw. Bremsverhalten kann mit Trailer-Telematik während der Fahrt ermittelt werden. Bild: Shutterstock

Hamburg, 02.11.2022 (pkl).

Ob nun Medikamente, Ersatzteile, Lebensmittel, Kleidung oder teure Elektrogeräte – der Trailer ist einer der wichtigsten Bestandteile des Transports, denn er beherbergt die Ware. Das Transportgut muss immer sicher und wohlbehalten am Ziel ankommen und der Trailer dabei jederzeit selbst voll funktionsfähig und verkehrstüchtig sein. Darüber hinaus ist zudem das Volumen des Laderaums an sich von enormem Interesse – und auch hier lassen sich verfügbare Ladekapazitäten automatisiert ermitteln.

Der Trailer ist das das rollende Kapital von Transportunternehmen. Bild: Pixabay

In den Augen von privaten Verkehrsteilnehmer:innen ist ein Trailer zumeist nur ein großer Kasten. Wenn überhaupt, fragt man sich, was sich wohl im Innenraum befindet. Für den Flottenbetreibenden hingegen ist es das rollende Kapital des Unternehmens und der Kern eines jeden Auftrags. Wurde früher nur eingeladen, transportiert und am Zielort wieder ausgeladen, kann heute der gesamte Prozess vernetzt und für nahezu alle Beteiligten transparent dargestellt werden.

Präzise Laderaumanalyse

Die Digitalisierung des Trailers beginnt schon vor dem Transport – genauer gesagt beim Beladen. Gerade in Zeiten des Mangels an Fahrer:innen und bei gleichzeitig steigendem Transportaufkommen gilt es nicht nur Leerfahrten zu vermeiden, sondern den vorhandenen Laderaum auch maximal auszunutzen. Deutlich präziser als das menschliche Auge und das räumliche Vorstellungsvermögen kann eine 3D-Kamera im Laderaum Erkenntnisse darüber liefern, wie viel Platz noch verfügbar ist. Sie vermisst die verladenen Güter und zeigt dem Disponierenden, ob noch weitere Paletten in den Trailer passen. 

Echtzeitdaten zur Kühlkette

Handelt es sich um den Transport verderblicher Güter, muss eine ununterbrochene Kühlkette gewährleistet werden. Mit Temperatursensoren im Innenraum wird nicht nur sofort bei riskanten Temperaturveränderungen gewarnt, sondern auch der gesamte Transportverlauf dokumentiert – wie es teilweise sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Auch eine Steuerung des Kühlsystems ist bei manchen Trailer-Lösungen aus der Ferne möglich. Türsensoren zeigen zudem, wann und wie lange Kühlräume offenstanden. Denn insbesondere zu lange geöffnete oder nicht korrekt verschlossene Türen führen zu starken Temperaturschwankungen. Entsprechende Sensoren lassen sich in der Regel auch problemlos nachrüsten.

Detailliertes Condition Monitoring

Doch auch wenn es nicht um temperaturgeführte Transporte geht, können Sensoren im Laderaum wichtige Informationen liefern. So gibt es Beschleunigungs- oder auch Erschütterungssensoren, die einen riskanten Umgang mit dem Trailer erfassen, dokumentieren und melden. Die „Standard-Formation“ schlechthin, die Position des Trailers, ist in nahezu allen Fällen ein Kinderspiel. Sollte nicht mehr als die reine Position benötig werden, so sind entsprechende Hardware-Lösungen hierfür zumeist sehr kostengünstig nachrüstbar.

Etwas komplizierter wird es, wenn man abseits von Standort und Laderaumzustand noch Informationen der Reifen, wie etwa Druck und Temperatur, oder eine Verbindung mit dem EBS-System digitalisieren will. Für Trailer, die häufiger die ziehende Einheit wechseln, sind derartige Daten jedoch äußerst wertvoll und teilweise unverzichtbar. Besonders zur frühzeitigen Erkennung von eventuellen Schäden unabhängig von der Zugmaschine. Übrigens lässt sich auch der Koppelstatus vom Trailer vernetzen. Somit wird festgestellt, welche Trailer gerade an eine ziehende Maschine gekoppelt, ungekoppelt oder gar fehlerhaft gekoppelt sind. Auch lässt sich eine autorisierte Kopplung feststellen. Ein Subunternehmen, welches den Transport eines Trailers übernimmt, wird somit nicht unter „digitalen Generalverdacht“ gestellt, sondern klar identifiziert – ebenso wie sein Umgang mit dem Trailer.

Diebstahlschutz am Trailer

Theoretisch kann bereits die reine Ortung als Diebstahlschutz fungieren und durch Geofencing beispielsweise auch selbstständig einen Alarm bei Verlassen eines klar definierten Gebiets ausgelöst werden - doch recht selten wird ein Trailer an sich gestohlen. Vernetze Sicherheitstüren, die sich nur nach Freischaltung in der Zentrale öffnen lassen, bieten bei wertvollen Transportgütern schon deutlich mehr Sicherheit. Bei Wechselbrücken gibt es übrigens ähnliche Systeme. So existieren digitale Plomben, die eine herkömmliche Sicherheitsplombe ersetzen können. Optisch signalisiert diese Technologie natürlich nicht, dass vermutlich wertvolle Ware im Inneren des Containers wartet. Sollte dennoch jemand die Tür aufbrechen wollen, wird dies sofort der verantwortlichen Person gemeldet. Natürlich lässt sich die Lösung auch mit einem Sicherheitssystem vor Ort koppeln.

Sensorisch vernetzte Planen

Deutlich erhöhen lässt sich die Sicherheit des Trailers zudem mit einer vernetzten Plane. Smarte Mehrschichtplanen mit leitenden Schichten können an den Türen, Dächern und Seiten des Aufliegers angebracht werden und registrieren etwaige Manipulationsversuche. Tritt ein solches Ereignis ein, wird die zuständige Person sofort benachrichtigt.

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