Interview mit Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München

Kategorie: 
Messe
Schwerpunktthema: 
Fahrzeug-Telematik

Herr Egetenmeir, die Logistikbranche ist wieder zunehmend positiv gestimmt. Wie sehen Sie das?

Egetenmeir:

„Das sehe ich genauso. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wieder deutlich besser als im weltweiten Krisenjahr 2009, in dem die letzte transport logistic stattfand und dennoch erfolgreich war. Auch wenn viele wieder aufatmen werden, wird es doch noch dauern bis der Aufschwung in allen Märkten ankommt. Die Grundtendenz ist aber in jedem Fall positiv und das spüren wir auch beim steigenden Interesse an der Messe.“

 

Wirkt sich das auf die Anmeldungen für die transport logistic 2011 aus?

Egetenmeir:„Ja, wir erleben eine rege Nachfrage. Aussteller, die letztes Mal nicht teilnehmen konnten, sind wieder zurückgekommen. Wir verbuchen eine rege Nachfrage quer durch alle Sparten der Logistik-Dienstleistung.“

 

Gibt es Segmente innerhalb der Transport- und Logistikbranche, die sich wieder stärker auf der transport logistic präsentieren als auf den vorherigen Messen?

Egetenmeir:„Vor allem die Nutzfahrzeugbranche verspürt wieder Aufwind. Fast alle großen Hersteller haben angemeldet. Eine sehr positive Entwicklung beobachten wir auch bei der maritimen Logistik. Sie wird sich auf zwei bis drei Hallen verteilen. Die Air Cargo Europe, die Leistungsschau der Luftfracht, ist auch nahezu ausgebucht. Die Gleisanlagen im Freigelände, auf denen die neuesten Fahrzeuge für den Schienengüterverkehr vorgestellt werden, sind auch so gut wie belegt. Ein Trend, den wir beobachten, betrifft das Standortmarketing. Immer mehr Städte, Regionen und Länder bündeln sich auf Gemeinschaftsständen, um gezielt für sich als Logistikstandort zu werben. Dies spiegelt auch wider, dass mittlerweile die Industrie der Logistik nachzieht: Industry follows Logistics - wo Infrastruktur und Angebot stimmen, siedelt sich Industrie an. Früher war das noch umgekehrt.“ 

 

Welche Änderungen/Neuerungen wird es zur transport logistic geben?

Egetenmeir:„Wir rufen für den letzten Messetag den Chef-Tag aus. Das heißt, wir wollen erreichen, dass am Freitag möglichst viele Vertreter des Top-Managements am Messestand für Gespräche zur Verfügung stehen. Wir unterstützen dazu alle teilnehmenden Aussteller mit kostenfreien Gastkarten und veröffentlichen die Unternehmen zeitnah auf unserer Homepage, so dass Besucher bereits vorab Termine vereinbaren können. Am letzten Messetag setzt die transport logistic zudem ein Highlight im Konferenzprogramm: Auf der Diskussionsbühne trifft die Verkehrspolitik die Logistik. Wir erwarten namhafte Branchenvertreter und Politiker, die sich einen Schlagabtausch über die Rahmenbedingungen in der Logistikwirtschaft liefern werden.“

 

Welche digitalen Services bietet die transport logistic?

Egetenmeir: „Es wird eine Messe-App für iPhones und eine mobile Website für alle Smartphones geben: mit allen relevanten Informationen zu den Ausstellungshallen, Points of Interest und Konferenzprogramm. Wir werden erstmals auch Social Media einsetzen. Wir verstehen die direkte und interaktive Kundenkommunikation als wichtige Ergänzung unseres analogen Marketing-Mixes. In Kürze schalten wir eine Präsenz bei Facebook live. Zur Messe werden wir auch auf Twitter aktiv sein und zudem eine Twitter Wall auf www.transportlogistic.de integrieren.“

 

Wie grün präsentiert sich die transport logistic?

Egetenmeir:„Grüne Logistik ist bei vielen Ausstellern ein großes Thema und wird die transport logistic 2011 stark prägen: Egal, ob es die IT betrifft, um Abläufe zu optimieren, wie Leerfahrten zu verringern und Transportmittel optimal auszulasten – oder es bei der Hardware darum geht, Emissionen zu reduzieren. Die Messe- Auftaktdiskussion wird sich auch mit diesem Thema beschäftigen. Bundesverkehrsminister Ramsauer, Bahnchef Grube, Lufthansa-Cargo-Chef Garnadt und weitere Branchengrößen werden unter dem Titel ,Zwischen Ökogewissen und Ökonomiezwang – wie viel Grün kann (sich) die Logistik leisten?’ diskutieren. Zudem wird sich das Thema „Green Logistics“ auch inhaltlich durch eine ganze Reihe der 30 Fachforen der Messe ziehen.“

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