GdW 2019 | Digitalisierung im Krankenhaus: Wer schafft mutige Veränderungen?

Kategorie: 
Kongress
Schwerpunktthema: 
Human-Telematik

Köln, 06.03.2019. Experten schätzen, dass das deutsche Gesundheitswesen bei konsequenter Nutzung aller Möglichkeiten der Digitalisierung etwa 34 Milliarden Euro jährliche Kosten einsparen könnte – den größten Teilbetrag, fast die Hälfte davon, im Krankenhausbereich. Doch tatsächlich tut das Land sich schwer, das technische mögliche Niveau zu erreichen. Nicht einmal die ausschließlich papierlose Datenhaltung gelingt in Krankenhäusern bisher, obwohl sie allein schon 3,2 Milliarden Euro pro Jahr einsparen würde.

Aber es geht nicht nur hypothetische Einsparungen: Gerade angesichts der schwierigen finanziellen Situation vieler Häuser warnt die im Bereich der Kostenabrechnung für Krankenhäuser tätige PVS Holding bereits: „Fehlende Digitalisierung führt zu fehlenden Erlösen!“ Drei von fünf Krankenhäusern in Deutschland verfügen bisher über keine Digitalisierungsstrategie, ergab eine Befragung kürzlich.

Ein Hemmnis ist freilich die unzureichende Vergütungssituation für digitale Leistungen, auch in Krankenhäusern: Die Schwerfälligkeit, die sich diesbezüglich aus der sektoralen Spaltung ergibt, setzt zu wenig Anreize für den Einsatz modernster Technologien.

Die schleppende Digitalisierung deutscher Krankenhäuser ist jedoch nicht nur ein Problem im Umgang mit den knappen Ressourcen der Sozialversicherungen. Aus dem Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf, einem der bei der Digitalisierung führenden Häuser Deutschlands, heißt es: „Wer Patientensicherheit in Deutschland ernst meint, kommt um eine vollständige Digitalisierung der Daten und Abläufe in der Gesundheitsversorgung nicht herum.“

Das Thema „Digitalisierung im Krankenhaus: Wer schafft mutige Veränderungen?“ diskutieren auf dem Gesundheitskongress des Westens: Prof. Dr. Jörg Debatin, Leiter des Zukunftslabors Digitale Gesundheit für das Bundesgesundheitsministerium, Stephan Buttgereit, IT-Projektkoordinator der PVS Holding GmbH, Swjatoslaw Aksamitowski, Geschäftsführer der QI Consult GmbH, Prof. Dr. Holger Holthusen, Ärztlicher Direktor im Klinikum Vest und Vorsitzender des Medizinischen Beirats der Knappschaft Kliniken GmbH, und - als Moderator - Christian Egle, Leiter Gesundheitswesen der Ernst & Young GmbH.

Der Gesundheitskongress des Westens ist der führende Kongress für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft im Westen Deutschlands. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 1.000 Teilnehmer erwartet – vor allem Klinikmanager, Ärzte, Verantwortliche aus Gesundheitspolitik und -unternehmen, aus Forschung und Wissenschaft sowie der Pflege. Die dreizehnte Auflage der jährlich ausgerichteten Veranstaltung findet wieder im Gürzenich statt.

Quelle: WISO S. E. Consulting GmbH

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