Nokia N900 - geplant unvollständig?
Das N900 beherbergt viel gute Technik und das benötigt Platz. Dadurch ist das Gerät mit den Maßen 110 x 60 x 19 und dem Gewicht von 180g kein Freund von Hosen- und Hemdtaschen. Fotos werden durch eine 5-Megapixel-Kamera geschossen mit Carl-Zeiss-Optik und Doppel-LED-Blitzlicht. Platz für die Fotos besteht genug. Der integrierte Speicher umfasst 32 GB und kann bei Bedarf noch mit zusätzlichen 16 GB aufgepolstert werden. Da spielen dann auch die Videos, welche mit bis zu 800 x 480 Pixel und 25 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, keine Rolle mehr im Speicher. Wie auch schon das N97 verfügt das N900 über eine ausziehbare Tastatur, die groß genug für eine komfortable Bedienung ist. Auch der Arbeitsspeicher ist mit einem Gigabyte groß genug, um enorm viele Anwendungen parallel laufen zu lassen. Und hier bin ich jetzt auch bei einem Knackpunkt des N900 angelangt.
Sehr schade:
Nokia setzt scheinbar in großem Maße auf die Linux-Community und deren Entwicklung neuer Applikationen für das N900. Beispielsweise fehlen auf dem Gerät Sprachsteuerung/ Sprachwahl und ein Voice-Rekorder zum Aufzeichnen von Sprachnotizen oder Telefonaten. Das Senden und Empfangen von MMS-Nachrichten ist ebenfalls nicht möglich. Das Gerät bietet die technischen Grundlagen für all diese Funktionen und somit ist es nur schwer nachvollziehbar, dass Besitzer des N900 auf entsprechende Apps warten müssen. Das Herunterladen dieser Apps wird jedenfalls schnell funktionieren, denn das N900 unterstützt HSPA mit einer Download-Geschwindigkeit von theoretisch 10 MBit/s und 2 MBit/s im Upload. Ebenfalls eingebaut und mittlerweile fast selbstverständlich ist auch W-LAN, Edge und GPRS. Die Navigation erfolgt wie für Nokia typisch über Ovi Maps 3.0.
Ganz nett:
Eine nette Funktion bietet das N900 mit einem integrierten UKW-Minisender. Damit können Sie ihre Lieblings-Playlists vom Handy auch über das Auto-Radio wiedergeben. Für unterwegs liefert Nokia aber auch In-Ear-Kopfhörer direkt mit, welche einen sehr guten Klang bieten und über die 3,5mm-Klinkenbuchse direkt an das Smartphone angeschlossen werden können. Leider lassen sich alle Multimedia-Funktionen nicht auf lange Zeit nutzen, denn ein enormer Nachteil des Gerätes ist der schwache Akku. Dieser geht bei einem Gespräch von weniger als vier Stunden schon in die Knie. Warum Nokia dem N900 keinen stärkeren Akku gönnt, bleibt ein Rätsel. Das hätte das Gerät zwar noch ein wenig molliger gemacht, aber das hätte wohl jeder Kunde gern in Kauf genommen. Der Touchscreen reagiert etwas träger als der des iPhones, löst jedoch mit 800 x 480 Pixel auf und bietet eine sehr gute Darstellung. Auch die Klangqualität des N900 überzeugt. Ebenso überzeugend läuft das Betriebssystem. Maemo erinnert stark an Google's Andorid und arbeitet auch vergleichbar schnell. Auch hier kann der Benutzer mehrere Screens individuell einstellen und jederzeit einfach hin und her wechseln.
Das Fazit:
Die Kombination aus der Hardware und dem Betriebssystem von Linux machen das Smartphone auf dem Markt einzigartig. Insgesamt wirkt das N900 wirklich schon wie ein Mini-Laptop, was allerdings schlecht fürs Handling ist. Das Gerät überzeugt in vielen Bereichen, hat mit dem Akku allerdings auch einige Mankos. Wie auch schon das N97 hinterlässt das N900 dennoch einen guten Eindruck und sollte sich nicht nur für Linux-Fans gut unter dem Weihnachtsbaum machen.