Nicht nur für Vegetarier: Rosige Zeiten für Obstliebhaber!

Hamburg, 03.07.2010 (pkl).

Bisher standen die iPhone-Modelle oftmals noch etwas in der Kritik. Mit Recht, denn bislang machten alle iPhones, zumindest was die reine Hardware angeht, bereits zur Veröffentlichung eine vergleichsweise mittelmäßige Figur. Für viele war das, mit Hinblick auf den wahnwitzigen Preis, ein klarer Grund dem Kult-Früchtchen abzusagen. Doch Apple hat zugehört und ahnte, dass die revolutionäre Bedienung alleine nicht jeden überzeugt. Daher bekam der neueste Ableger der Apples Smartphone-Strecke nun deutlich mehr Innenleben geschenkt.

Das iPhone 4. Bild: Apple

 

Das Design
Fangen wir bei der offensichtlichsten Neuerung an, der Optik. Die rundliche Niedlichkeit der Vorgängermodelle wurde fast vollständig abgelegt. Auch nach Plastik-Elementen kann man nun lange suchen. Das iPhone 4 kleidet sich nun vollständig in Glas und Metall, selbst der Rücken besteht aus einem speziellen, äußerst robusten Glas. Dazwischen befindet sich ein Rand aus Metall inklusive Metall-Knöpfen. Alles wirkt enorm edel und perfekt verarbeitet. Natürlich sieht man aufgrund von all dem Glas sofort jeden Fingerabdruck, jedoch putzt man dieses Gerät genauso gern wie ein Luxus-Auto- mobil. Das iPhone 4 ist mit den Maßen 115 x 57 x 10 ein wenig schlanker und dünner als der Vorgänger. Wenn man die Maße des 3GS mit 115 x 65 x 12 in den direkten Vergleich stellt, sind die gefühlten Unterschiede wesentlich größer als es die Zahlen vermuten lassen. Das iPhone 4 ist mit 142g dennoch 6g schwerer als das 3GS. Dadurch fühlt es sich aber auch noch viel wertiger an.

Apple-Chili
Scharf, schärfer, „Retina“: So nennt sich die neue Display-Entwicklung aus dem Hause LG, erstmals verbaut im iPhone 4. Die Qualität der Darstellungen auf dem Retina-Display ist großartig. Die Auflösung von 940 × 640 Bildpunkten (326 ppi Pixeldichte) auf dem 3,5 Zoll Display sorgt nicht nur für gestochen scharfe Bilder, sondern erzeugt mit hervorragenden Kontrastwerten satte Farben. Auf dem Mobile World Congress im Februar diesen Jahres (Telematik-Markt berichtete) stellte Samsung das erste Smartphone mit Super-AMOLED-Display vor und sorgte für große Begeisterung. Das Retina-Display ist tatsächlich noch schärfer, jedoch verbraucht es mehr Strom als ein Super-AMOLED-Display, aber...

Apple-Saft
Im Inneren der Obst-Schnitte wartet ein neuer Akku auf Beanspruchung. Apple gibt an, man könne bis zu sieben Stunden bei voller Netzleistung (3G) mit dem iPhone 4 telefonieren, bevor es wieder geladen werden muss. Tatsächlich kommt der gemessene Wert mit zirka 6 1/2 Stunden nahe an diese Aussage heran und stellt eine wirklich gute Leistung dar. Die reine Standby-Zeit beläuft sich auf fast 300 Stunden.

Apple-Kern
Das Her(t)z des iPhones stellt Apples A4-Prozessor dar. Dieser pumpt mit 1 Gigahertz schon im iPad. Im iPhone 4 wird dieser noch mit 512 MB Arbeitsspeicher unterstützt. Die App, welche das iPhone in die Knie zwingt, muss daher erst noch geboren werden. Auch bei der Datenübertragung macht das neue Kult-Früchtchen eine gute Figur: Gefunkt wird weiterhin mit maximal 7,2 Mbit/s über HSPA. Einen Schritt weiter ist man jedoch mit der W-LAN-n-Technologie gegangen. Diese ermöglicht theoretisch 300 Mbit/s. Organisiert wird diese ganze Technik von Apples neuem Betriebssystem iOS 4. Erstmals wird nun Multitasking unterstützt, außerdem kann man jetzt Ordner anlegen, was bei der Vielfalt an Apps eine sehr sinnvolle Neuerung ist. Ebenfalls neu ist beispielsweise auch ein zentraler Posteingang in dem die Mails aller hinterlegten Mail-Konten eingehen. Es muss nun nicht mehr jedes Postfach für sich kontrolliert werden.

Unter den gesendeten Nachrichten wird sich ab sofort auch viel häufiger ein mit dem iPhone aufgenommenes Foto oder Video vorfinden, denn die Kamera wurde endlich verbessert. Sie können nun Bilder mit einer 5 Megapixel-Kamera inklusive LED-Licht machen. Sogar HD-Videos sind jetzt möglich und sehen richtig gut aus. Damit hat Apple einen großen Kritikpunkt beseitigt. Mit der neu eingebauten VGA-Frontkamera ermöglicht Apple nun „Facetime“, dies ist nichts anderes als Video-Telefonie über W-LAN, jedoch nur von iPhone 4 zu iPhone 4. Aber auch wenn Apple viele alte Kritikpunkte beseitigt hat, ist das iPhone 4 noch keinesfalls fehlerfrei. Bin ich bis jetzt noch auf all die schönen Neuerungen eingegangen, wird es nun Zeit, auf die Nachteile zu schauen.

Fauler Apple
Ein mehrfach bestätigter Nachteil des iPhone 4 klafft über allen anderen: Der Empfang bei Telefonaten so instabil wie noch bei keinem iPhone bisher. Der Metall-Rand, welcher auch als Antenne fungieren soll und ein derartiges Problem eigentlich nicht hätte vermuten lassen, bringt wenig, bis nichts. Der Empfang des iPhones schwankt schon bei kleinen Bewegungen. Dies ist schon in verschiedensten Redaktionen aufgefallen und wird auch vom Großteil der Käufer bemängelt. Laut Apple ist das Problem mit einer Schutzhülle (einem so genannten Bumper) behoben, denn der Empfang wird wohl durch angeblich „falsches“ Halten des Gerätes hervorgerufen. So sitzt die Hauptantenne an der rechten, unteren Ecke des Smartphones und wird daher schnell von der Hand verdeckt, wenn man telefoniert. Interessant ist, dass in der Werbung von Apple das iPhone dann ebenfalls „falsch gehalten“ wird.

Weitere Knackpunkte beim iPhone 4 stellen der noch immer nicht erweiterbare Speicher dar, denn es bleibt bei einer 16 GByte- und einer 32 Gbyte-Version des Gerätes. Außerdem ist auch das iPhone 4 nur in Verbindung mit einem Telekom-Vertrag in Deutschland erhältlich. Die 32 Gbyte-Version kostet hier im günstigsten Tarif ein satte Anzahlung von 399,-€, erst in einem Tarif mit einer monatlichen Grundgebühr von fast 120,- € bekommt man es für 1,-€ Anzahlung.

Fazit
Das iPhone 4 ist ohne Frage das beste Gerät der Serie, vieles wurde verbessert und es sind gue neue Ideen hinzugekommen. Doch perfekt ist auch dieses Gerät nicht. Das Empfangsproblem lässt sich zwar beseitigen, hätte dennoch gar nicht erst passieren dürfen. Die Preise sind noch einmal gestiegen. Jeder der bereit ist, auf die Verträge einzugehen, sollte dies auch tun. Das iPhone 4 begeistert wieder wie kaum ein anderes Gerät. Auch wenn es wieder einige Macken hat, bleibt es bei einer Kaufempfehlung. Für alle, die nicht bereit sind, derart viel Geld zu bezahlen und dennoch nicht auf Apps und hervorragende Technik verzichten wollen, denen wird mit dem HTC Desire (Telematik-Markt berichtete) eine großartige Alternative geboten.

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