Ein Rucksack voll Human-Telematik: NRW-Zukunftsprojekt Tele-Arzt startet in vier Bundesländern

Das telemedizinische Projekt "TeleArzt" für Hausarztpraxen startet in vier Bundesländern. Bild: TAG TeleArzt GmbH

Köln, 09.05.2017.

Die Beharrlichkeit von Dr. Thomas Assmann, Landarzt im Oberbergischen Kreis und Geschäftsführer der TAG TeleArzt GmbH, hat sich ausgezahlt: Ab diesem Monat ist sein erfolgreich erprobtes Tele-Arzt-Projekt „Made in NRW“ in den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz startklar zur Teilnahme für andere Hausärztinnen und Hausärzte.

Mit dem Telemedizin-Rucksack können die wichtigsten Vitaldaten erhoben, in die Praxis übermittelt und über ein Videotelefon eine Televisite durch die Hausärztin oder den Hausarzt ermöglicht werden. Bild: TAG TeleArzt GmbH

Kern des Projekts: Hausbesuche werden deutlich leichter möglich, weil dazu speziell geschulte Versorgungsassistentinnen mit einem Telemedizin-Rucksack zu den Patientinnen und Patienten fahren. Sie können mit der rollenden Arztpraxis vor Ort die wichtigsten Vitaldaten wie beispielsweise EKG, Puls und Blutdruck erheben, in die Praxis übermitteln und über ein Videotelefon eine Televisite durch die Hausärztin oder den Hausarzt ermöglichen. Der Deutsche Hausärzteverband unterstützt das Projekt.

„Das Tele-Arzt-Projekt zeigt, wie die medizinische Versorgung trotz drohendem Fachkräftemangel dank moderner Technik deutlich verbessert werden kann, ohne dass die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens. „Älteren Patientinnen und Patienten bleibt der oft mühevolle Weg in die Arztpraxis erspart, Hausärztinnen und Hausärzte erreichen so viel mehr ihrer Patientinnen und Patienten zuhause, Rettungsdiensteinsätze, Krankentransporte und Krankenhausaufenthalte können, da wo sie unnötig sind, reduziert, insgesamt Lebensqualität gewonnen und gleichzeitig sogar Kosten für das Gesundheitssystem gemindert werden. Tele-Arzt Dr. Thomas Assmann aus NRW ist mit seiner Rucksack-Praxis der Pionier einer sinnvoll erweiterten hausärztlichen Versorgung der Zukunft“, so Steffens weiter.

Das Land ist aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen nicht für die Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung zuständig. Diese hat der Bund in die alleinige Verantwortung der ärztlichen Selbstverwaltung gelegt. Mit einem Hausärzteaktionsprogramm (Volumen: 2,5 Mio. Euro/Jahr) unterstützt das Land aber in rund 200 Kommunen in Nordrhein-Westfalen, in denen die hausärztliche Versorgung gefährdet ist, u.a. mit bis zu 50.000 Euro ärztliche Niederlassungen und fördert mit jeweils bis zu 1.000 Euro auch die Weiterbildung von Praxiskräften zur Entlastenden Versorgungsassistentin. Entlastenden Versorgungsassistentinnen spielen beim Tele-Arzt-Projekt eine wichtige Rolle, da sie mit dem Telemedizin-Rucksack zu den Patientinnen und Patienten fahren. (Quelle: MGEPA Nordrhein-Westfalen)

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