Neue Datenbrille für weltoffenes und barrierefreies Kino

Hannover, 13.03.2015.

Die Fakultät Elektrotechnik der WHZ hat mit ihrem Berliner Kooperationspartner „Greta & Starks“ eine Datenbrille entwickelt, die zu einem Kinofilm Untertitel in verschiedenen Sprachen einblenden kann. WHZ-Mitarbeiter stellen die „Datenbrille für barrierefreies Kino“ ab 16. März auf der Cebit in Hannover vor.

Neue Datenbrille für weltoffenes und barrierefreies Kino. Bild: Westsächsische Hochschule Zwickau

Ausländische und gehörlose Kinobesucher werden bisher oft ausgegrenzt

Jeder kennt das Problem: man ist im Ausland und möchte sich im Kino einen Film ansehen. Wenn man jedoch die jeweilige Landessprache nicht beherrscht und der Streifen nicht gerade auf Englisch läuft, hat man nichts vom Film.

Umgekehrt zieht Deutschland zahlreiche ausländische Gäste, Fachkräfte und Studenten an. Sie alle haben jedoch anfangs, bei eventuell noch geringen Deutschkenntnissen, auch das Problem, dass ein Kinobesuch keinen Spaß macht.

Nicht zuletzt gehen auch hörgeschädigten und gehörlosen Menschen gern ins Kino. Mindestens 250.000 Gehörlose gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In ganz Europa sind es rund 1,5 Millionen Gehörlose. Es gibt zwar einzelne Kinos, die Filme in verschiedenen Sprachen anbieten, die Auswahl ist jedoch meist überschaubar.

Neue Datenbrille ermöglicht die individuelle Anzeige der Untertitel

Die Westsächsische Hochschule Zwickau hat gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner „Greta & Starks“ ein System entwickelt, das Untertitel zu einem Film in verschiedenen Sprachen einblenden kann.

Vorteile der Datenbrille

Weder der Zuschauer noch das Kino müssen dafür in teure Technik oder Equipment investieren. Das bedeutet eine erhebliche Verbesserung - bisher wurden barrierefreie Filmfassungen oft nur sehr selektiv und zu speziellen Veranstaltungen gezeigt, z.B. auf barrierefreien Festivals, die einmal im Jahr stattfanden. „Die neue Lösung macht alle Filme, in allen Kinos, in allen Sälen und an 365 Tagen im Jahr zugänglich - nicht in einer speziell organisierten und separat gekennzeichneten Vorstellung, sondern jeden Tag, für ganz normale Kinobesuche mit Freunden und Kollegen“, so Prof. Dr. Rigo Herold, Professor für Digitale Systeme an der WHZ, der die Datenbrille mit entwickelt hat.

Die neue Datenbrillentechnik wird erstmals am 16. März auf der Cebit in Hannover vorgestellt.

 

Quelle: Westsächsische Hochschule Zwickau

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