Multikopter bringt Defibrillator in kürzester Zeit an den Ort des kardiologischen Notfalls

Hamburg, 24.09.2015.

Definetz e.V. ist mit mehreren europäischen Partnern an der Planung eines Rettungssystems mithilfe eines Multikopters beschäftigt: Der Multikopter soll einen Defibrillator in kürzester Zeit an den Ort des kardiologischen Notfalls transportieren und dem Ersthelfer vor Ort zur Verfügung stehen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Diese Lösung wurde mit dem Telematik Award 2015 ausgezeichnet und erhielt den Sonderpreis für die "Beste Innovation".

Der Multikopter bringt einen Defibrillator in kürzester Zeit an den Ort des kardiologischen Notfalls. Bild: definetz e.V.

Der Defibrillator wird bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Mit dem Notruf in der Leitstelle wird dort gleichzeitig der Multikopter aktiviert, der alle nötigen Zieldaten lädt und sich auf den Weg macht, um den Defibrillator am Einsatzort abzuwerfen. Der Multikopter ist außerdem mit einer Kamera ausgestattet, die dem Operator in der Leitstelle einen exakten Blick auf den Zielort ermöglicht. Neben dem Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, dem Institut für Flugsystemtechnik und dem Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeiten die Firmen HEIGHT TECH GmbH & Co. KG (Hersteller des Kopters), SCHILLER AG (Hersteller des Defibrillators) und Delta Computer Management oHG (Software) sowie das Karolinska Institut (Center for Resuscitation) in Stockholm an dem Vorhaben, gemeinsam mit dem Initiator des Konzepts, dem Verein Definetz e.V. Ebenso bekundete der Rettungsdienst der Solothurner Spitäler AG in der Schweiz Interesse an einer Zusammenarbeit.

Für den Endanwender ist der Einsatz des Defibrillators selbsterklärend. Das per Drohne angelieferte Gerät gibt deutliche Sprachanweisungen für Laien.

Hintergrundinformationen:

definetz e.V. ist ein im April 2011 gegründeter gemeinnütziger Verein. Die Mitglieder widmen sich dem Kampf gegen den plötzlichen Herztod. Unter dem Leitsatz „Ganz gleich, wo jemand getroffen wird, ein Defi muss in der Nähe sein“ verfolgt der Verein das Ziel einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit Defibrillatoren. Dazu gehören:

Dokumentation: Im Notfall bleibt wenig Zeit um einen Menschen ohne bleibende Schä­den wiederzubeleben. definetz e. V. erstellt und pflegt auf seiner Website ein umfangreiches bundesweites Kataster mit Standorten von Defibrillatoren.

Planung: Die Verteilung von Defibrillatoren ist heute eher zufällig. Wichtig jedoch wäre es, die Geräte dort zu haben, wo sie gebraucht werden. Dieser Aufgabe hat sich definetz e.V. gewidmet.

Öffentlichkeitsarbeit: definetz e.V. informiert über das Thema Frühdefibrillation und plötzlicher Herztod, und spiegelt und koordiniert zahlreiche Initiativen und deren Arbeit.

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