Telematik-Lösung für KFZ-Versicherer mit PTV-Technologie
Das Vereinigte Königreich gehört, wie übrigens auch die USA und Italien, zu den „Early Adopters“ der Telematikprodukte für den Versicherungsmarkt. Ursprünglich für Risikogruppen wie Fahranfänger oder unerfahrene Fahrer beworben, ist die Möglichkeit, mit einer Blackbox eventuell Geld sparen zu können, inzwischen auch für weitere Versicherte attraktiv.
„Versicherungsprämien, die auf den persönlichen Fahrstil zugeschnitten sind, kommen in UK sehr gut an, vielleicht weil dort die Tarife der Kraftfahrzeugversicherer weniger ausdifferenziert sind als in Deutschland“, sagt James De Roo, Business Development Manager Logistics bei der PTV Group. Die cleveren Telematikboxen messen das Fahrverhalten und geben dem Fahrer per Mobiltelefon ein Feedback mit Fahrstatistiken. Dabei werden Daten zum Ort, zur Fahrzeit, zur Geschwindigkeitsbeschleunigung, zum Brems- und zum Abbiegeverhalten gesammelt, aber beispielsweise auch ein Notruf im Falle eines Unfalls abgesetzt. Manche dieser Geräte bieten überdies auch einen kostenlosen Service, der bei Autodiebstahl das Fahrzeug verfolgt.
BIG Telematics ist ein Anbieter für Telematiktechnologien speziell für die Autoversicherungsbranche. Das Unternehmen hat nicht nur die Softwareplattform zur Erfassung und Verarbeitung der Blackboxdaten entwickelt, es installiert auch die Geräte in den Fahrzeugen und analysiert und verteilt zudem die gesammelten Daten an die jeweiligen Versicherer. Mit Hilfe der Telematiklösungen sollen Anreize für sicheres Fahren gesetzt werden. So werden Autofahrer für sicheres und verantwortliches Fahren mit niedrigeren Folgeprämien oder Rückvergütungen belohnt. Insurethebox, ein Partner von BIG Telematics, konnte mit den Daten, über zwei Milliarden Meilen, aufzeigen, dass sich mit diesen Angeboten die Unfallrate bei jungen Fahrern um 30 % reduzieren lässt.
Für das Tracking der Routen und den Abgleich der tatsächlich gefahrenen mit der erlaubten Geschwindigkeit pro Straßentyp setzt BIG Telematics den PTV xMapmatch Server ein. Er validiert bzw. korrigiert eine Reihe von erhaltenen GPS-Koordinaten (Tracks) anhand der zugrundeliegenden Straßenkarte. Die Verläufe der tatsächlich zurückgelegten Routen werden in einem auf die digitale Karte bezogenen Format zurückgegeben. Er gibt zu jedem gematchten Segment die Straßenkategorie zurück sowie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, sofern vorhanden. Zudem liefert der PTV xMapmatch Server eine Zusammenfassung der Route. Diese umfasst die Gesamtlänge und -dauer sowie eine zusammenhängende Segmentliste der gematchten Strecke. Bei der Überprüfung und Korrektur werden auch Kartengegebenheiten berücksichtigt wie Tunnel oder Einfahrverbote. Plausibilitätsprüfungen für die Rekonstruktion von Pfaden (History) und die Analyse von Kreuzungs- und Abbiegesituationen (Crawler) sorgen für zuverlässige Ergebnisse.