Brückenschlag zwischen Medizintechnik und IT mit VISUS

Bochum, 02.05.2014.

Medizintechnik-Geräte produzieren heute vor allem eins: digitale Daten. Diese zu verwalten und in die Krankenhausstrukturen einzubinden, ist eine originäre Aufgabe der IT - und da beginnt, laut VISUS, das Dilemma. Denn für die Modalitäten, also die Datenerzeuger, ist die Medizintechnik verantwortlich.

"Wir haben es heute mit sehr vielen Systemen zu tun, die unter der Flagge der Medizintechnik segeln, praktisch jedoch einen extrem starken Bezug zur IT haben. Dazu zählen beispielsweise Geräte, die Bild- und Befunddaten auch außerhalb der Radiologie erzeugen, wie Sonografie-Aufnahmen oder Videosequenzen, die alle digital verarbeitet und verwaltet werden. Rechtlich gesehen darf die IT diese Geräte jedoch nicht betreuen", erklärt Carsten Grabb, stellvertretender IT-Leiter der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO). Änderungen an den Geräten, beispielsweise zur Konfiguration der Datenakquise, dürfen ausschließlich von einem Medizinprodukte-Beauftragten, meist gestellt von der Herstellerfirma, ausgeführt werden.

Für Anwender, Medizintechniker und IT'ler sei diese Situation nicht zufriedenstellend, erklärt Carsten Grabb: "Unser Ziel war es darum, die Ausweitung medizinischer Gerätesoftware in IT-ähnliche Strukturen zurück zu drängen und die Daten überall in eine homogene Umgebung einzubetten." Darum entschloss sich die GFO im Bereich Bild- und Befundmanagement für den Einsatz von JiveX von VISUS.

Datenhoheit und andere Vorteile

Künftig sollen alle Bild- und Befunddaten aus acht der zwölf GFO-Häuser unabhängig von der Abteilung in der sie erstellt werden, vom System und vom Hersteller in JiveX Integrated Imaging (PACS-II) integriert werden. Dazu zählen unter anderem die Sonografien, die bisher im Dokumentenmanagementsystem verwaltet wurden, ebenso wie die Bilder und Filme aus der Endoskopie oder die EKGs. Durch den Einsatz von JiveX Integrated Imaging überführt die GFO diese Bilddaten aus der Medizintechnik in ein klar deklariertes IT-System - übrigens ein Medizinprodukt der Klasse 2b -, welches dann von Seiten der IT-Abteilung betreut und in die vorhandene Architektur eingebunden werden kann. "Wir schaffen also eine Plattform unabhängig von den einzelnen, medizintechnisch geprägten Befundungssystemen und erlangen dadurch die Freiheit, die Datenverwaltung maßgeblich in die Hände der IT zu legen - ohne in die eigentlichen Geräte einzugreifen", ergänzt der IT-Leiter.

Darüber hinaus birgt die Konsolidierung der Daten innerhalb eines Systems noch weitere Vorteile, die insbesondere für die Anwender spürbar seien. Dazu zählen die Nutzung eines einheitlichen Viewers, der Datenzugriff aus nur einer Software heraus sowie der Informationsfluss unabhängig von Zeit und Ort. Weiterhin erreiche JiveX einen höheren Digitalisierungsgrad: EKG-Kurven beispielsweise liegen derzeit zumeist in Papierform vor und stehen der digitalen Befundung nicht zur Verfügung. Auch mit Blick auf die wachsende Interdisziplinarität in der Medizin ist ein konsolidiertes Bild- und Befundarchiv von Nutzen, wie Carsten Grabb ergänzt: "Besprechungen finden zunehmend abteilungs- oder einrichtungsübergreifend im Rahmen von Netzwerken oder Zentren statt. In solchen Situationen ist eine Plattform, auf der alle relevanten Bild- und Befunddaten zusammenlaufen ideal, um schnell und zielgerichtet therapeutische Entscheidungen treffen zu können."

Erst die Radiologie, dann der Rest 

Während die Umsetzung der PACS-II Strategie in den GFO Häusern noch in den Startlöchern steht, ist ein wichtiges Projekt abgeschlossen: Die Umstellung des radiologischen PACS in drei Häusern auf JiveX. Bereits seit einem Jahr ist das System hier im Einsatz. Insbesondere der Mammographie-Client stellte für den befundenden Radiologen einen qualitativen Quantensprung dar, weil sich das System optimal an die strengen Anforderungen für Screening-Einheiten anpasst. "Die Prozessverbesserungen in der Radiologie aufgrund der hohen Funktionalität von JiveX lassen erahnen, welches Potenzial ein konsolidiertes Bild- und Befundarchiv über Abteilungen und Standorte hinweg besitzt", freut sich Carsten Grabb auf die noch folgenden Schritte.  

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