Telematik in der maritimen Anwendung

Wilnsdorf, 22.07.2016.

Die Digitalisierung von Schiffen und Flotten soll der Schifffahrt in den kommenden Jahren den Hauptantrieb für Innovationen bringen. Daraus ergibt sich ein stets wachsender Einsatz an Computersystemen. Doch wie sollen alle diese neu benötigten Systeme untergebracht und bedient werden? Wie kann bei alle dem für maximale Sicherheit gesorgt werden?

Beispiel für Tag-/Nacht-Szenarien: mittels eines einzelnen Kommandos können alle für die Konsole benötigten Rechner der Tag- bzw. Nachtschicht aufgeschaltet werden. Auf gleiche Weise können Szenarien für Hafen, auf See oder Mann-über-Bord-Manöver gespeichert werden. Bild: © 2015 Guntermann & Drunck GmbH

KVM-Systeme gehören in der klassischen IT schon lange zum Standardequipment. Nachdem nun auch immer mehr Rechnersysteme ihren Einzug in maritime Anwendungen finden, hat sich der Hersteller G&D den speziellen Anforderungen dazu gewidmet.

Die Geräte des deutschen Unternehmens finden bisher in Kontrollräumen Anwendung. Seit einigen Jahren wird nun konkretes Augenmerk auf Anforderungen in der Seefahrt gelegt. Neben den Tests zur Konformität nach IEC60945 umfasst dies einige der neuen Funktionen, die in diesem Jahr auf der SMM zu sehen sein werden.

KVM-Systeme basieren auf einem einfachen Prinzip: Die Geräte übernehmen die Signale aus den Rechnerschnittstellen, die eigentlich zum Anschluss von Tastatur, Maus und Bildschirm dienen. Von dort übernehmen sie das Verteilen und Verstärken dieser Signale, um flexibel und von überall aus auf die Rechner zugreifen zu können.

So können die Rechner zentral und zugangsgeschützt platziert werden und auf der Brücke bzw. im Kontrollraum bleibt mehr Platz für die Crew. Aber die Anwender erhalten noch eine Reihe mehr an Bedienvorteilen. So können an einem Arbeitsplatz gleich mehrere Rechner bedient werden: entweder selektiv jeweils ein benötigtes System oder aber gleich eine ganze Reihe an Computern, verteilt auf mehrere Bildschirme oder aufbereitet über einen sogenannten MultiViewer. Die Besonderheit: Dazu wird nur ein einzelnes Bedienset gebraucht. 

Zur SMM bringt der IT-Spezialist eine Reihe an Neuheiten mit. Vom weiter verbesserten CrossDisplay-Switching zum intuitiven Umschalten nur mittels Maus oder Trackball – also ohne explizit manuelle Bedienung des KVM-Systems bis hin zur Szenarienschaltung liegt ein starker Fokus auf der optimalen Bedienung. Letztere Funktion ermöglicht, die Schaltzustände für unterschiedliche Aufgaben abzuspeichern und so das Rechner-Set für wiederkehrende oder sich schnell ergebende Aufgaben mit nur einem Kommando aufzurufen: z.B. im Hafen, auf See oder im Notfall bei Mann-über-Bord-Manövern. Die Unterstützung von Touch-Funktionen und dem DDC-CI, mit dem u.a. die Helligkeit der Monitore in bestimmten Systemen den äußeren Bedingungen angepasst werden kann, runden die Systeme weiter ab.

Die Anwendungen für die KVM-Systeme und deren Funktionen sollen dabei so vielfältig sein wie die Einsatzfelder der Seefahrt selbst. Angefangen bei der optimalen Implementierung von ECDIS, über spezielle Bedienprozesse auf Arbeitsschiffen bis hin zu Komfort-Aspekten auf Super-Yachten. Nicht zu vergessen sind dabei die vielfältigen Kontrollräume On- und Offshore, in denen effiziente Bedienung ein absolutes Muss ist.

Gerade dort punkten auch die Redundanzkonzepte, mit denen eine KVM-Anlage für maximale Ausfallsicherheit der IT sorgen kann. 

 

Quelle: Guntermann & Drunck GmbH

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