Studie: Nur ein Drittel aller deutschen Autofahrer weiß, was ein Connected Car ist

München, 29.09.2016.

Ein Drittel aller deutschen Autofahrer weiß, was ein Connected Car ist / 42 Prozent meinen, dass ihnen das Fahren in einem Connected Car mehr Spaß machen würde.

Chiphersteller Qualcomm hat in einer Studie deutsche Autofahrer nach ihren Einstellungen rund um das Connected Car befragt1 33,5 Prozent der Befragten gaben an zu wissen, was ein Connected Car ist; der Rest war sich unsicher oder wusste es nicht. Männer scheinen sich hier besser informiert zu fühlen: 43 Prozent hatten eine klare Vorstellung vom Connected Car – bei den Frauen waren es dagegen nur 23,6 Prozent. Besonders häufig werden mit dem Begriff Fahrzeuge assoziiert, die mit anderen Geräten vernetzt werden können (42,3 Prozent), sowie Fahrzeuge, die mit einem Internetanschluss ausgestattet sind (26,8 Prozent). Dass vernetzte Fahrzeuge auch miteinander kommunizieren (etwa zur Kontrolle des Fahrzeugabstands), wird lediglich von 10 Prozent der deutschen Autofahrer verstanden.

Wofür ein Connected Car?

Staumeldungen in Echtzeit, Musik vom Smartphone, Suche nach Restaurants oder freien Parkplätzen – das vernetzte Fahrzeug bietet dank ständiger Internetverbindung eine ganze Reihe von hilfreichen Services. Was wäre für deutsche Autofahrer dabei am wichtigsten? Für sie stehen ganz klar die Möglichkeiten von Echtzeitnavigation im Vordergrund – minutengenaue Staumeldungen für die optimale Verkehrsberechnung sind für 56,2 Prozent der Befragten der größte Nutzen eines Connected Cars. Ständige Internetverbindung und Online-Browsen erscheinen dagegen nur für rund 9,9 Prozent als größter Vorteil, Entertainment-Services wie Streaming-Dienste wurden von 8,7 Prozent zum entscheidenden Feature erklärt. Die Möglichkeit, Social-Media-Kanäle zu nutzen, spielt nur für 1,6 Prozent die wichtigste Rolle.

Insgesamt erwarten sich deutsche Autofahrer eine Aufwertung des Fahrerlebnisses: 42 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen das Autofahren mit einem Connected Car mehr Spaß machen würde. Technische Features wie In-Car-Apps und personalisierbare Dashboards könnten diesen Effekt in naher Zukunft noch verstärken.

Connected Cars sind außerdem imstande, mit ihrer Umwelt und mit anderen Fahrzeugen zu kommunizieren. Die sogenannte Vehicle-to-Everything-Kommunikation (V2X) schließt Fahrzeuge, Fußgänger, Gebäude und sogar die Straßen selbst mit ein. V2X bildet so die Grundlage für neue Advanced-Driver-Assistant-Systeme (ADAS), die die Fahrsicherheit erhöhen – zum Beispiel indem sie vor Hindernissen, Gefahren oder entgegenkommenden Fahrzeugen warnen, die für den Fahrer noch nicht sichtbar sind.

V2X-Technologie ermöglicht es auch, Fahrzeugabstände zu verringern und den Verkehrsfluss zu optimieren. Ohne Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen, können die Abstände auf bis zu einen Meter reduziert werden. Die Notwendigkeit eines größeren Sicherheitsabstands entfällt, da die Fahrzeuge Geschwindigkeit sowie Beschleunigungs- und Bremsmanöver automatisiert miteinander koordinieren. Auch die Lageerkennung wird durch V2X verbessert: Weil alle Verkehrsteilnehmer Daten sammeln und miteinander austauschen, sind Informationen über Staus oder Unfälle in Echtzeit verfügbar.

„Connected Car ist ein Thema, das immer wichtiger wird. Was die deutschen Autofahrer darüber denken, war bislang aber noch unklar. Unsere Umfrage liefert erstmals faszinierende Einsichten“, sagt Georg Schweighofer, Director Marketing bei Qualcomm CDMA Technologies. „Die Mehrheit der Befragten zeigte ein großes Interesse an der neuen Technologie, auch wenn die Automobilindustrie sicher noch mehr tun könnte, um Autofahrer über das Potenzial ihrer Connected Cars aufzuklären. Bei der Umsetzung neuer Features sind die Hersteller auf Technologiepartner wie Qualcomm angewiesen. Nur so können sie den hohen Ansprüchen der Konsumenten gerecht werden.“

Einigkeit und Unterschiede bei verschiedenen Altersgruppen

„Bei den verschiedenen Altersgruppen sehen wir nur geringe Diskrepanzen, also kein Alt gegen Jung“, erklärt Schweighofer. „Von den 18 bis 34-jährigen gaben 36,2 Prozent an zu wissen, was ein Connected Car ist, bei den 35 bis 54-jährigen 35,3 Prozent und bei älteren Autofahrern immerhin noch rund 23,4 Prozent. Allen Altersgruppen erscheinen die Navigationsmöglichkeiten des Connected Cars am wichtigsten, Social-Media-Dienste gelten hingegen generationsübergreifend als unwichtigstes Feature.“

Allerdings gibt es auch einige Bereiche, in denen sich bei den verschiedenen Altersgruppen Unterschiede zeigen. Besonders das Entertainment-Angebot wird unterschiedlich genutzt: 45,6 Prozent der 18-36-jährigen hören während der Fahrt oft CDs, bei der Gruppe der über 55-jährigen liegt die Zahl hingegen nur bei 33,5 Prozent. 36 Prozent der jungen Altersgruppe streamen außerdem Musik über das Smartphone, während nur 5,2 Prozent der älteren Autofahrer dies tun.

Noch Skepsis gegenüber dem selbstfahrenden Auto

Im Rahmen der Studie hat Qualcomm deutsche Autofahrer auch zu autonomen Fahrzeugen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen noch nicht bereit sind, das Steuer aus der Hand zu legen. 67,2 Prozent gaben an, auch bei selbstfahrenden Autos immer oder häufig die Hände am Steuer lassen zu wollen. Lediglich drei Prozent würden das Steuer komplett aus der Hand geben. Auch ablenken möchten sich die deutschen Autofahrer ungern und würden nie oder selten lesen (53,5 Prozent), online shoppen (65,3 Prozent), E-Mails schreiben (40 Prozent), Filme ansehen (56,8 Prozent) oder schlafen (67,6 Prozent).

„Das Konzept selbstfahrender Fahrzeuge ist zwar keine ferne Zukunftsvision mehr, aber noch fehlt den Konsumenten der praktische Bezug“, schließt Schweighofer ab. „Das gilt aber auch für andere Fortbewegungsmittel. Mit einem selbstfliegenden Flugzeug würden nur 19,3 Prozent fliegen wollen, ein selbstfahrendes Schiff möchten nur 18,7 Prozent betreten. Und 36 Prozent gaben sogar an, gar kein selbstfahrendes Fortbewegungsmittel nutzen zu wollen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich diese Einstellung mit steigender Verfügbarkeit autonomer Fahrzeuge verändern wird.“

1Befragt wurden 1.338 Autofahrer in Deutschland. Quelle: Qualcomm Incorporated
 

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