Steigendes internationales Interesse an deutschen Cloudprovidern

Kerben, 13.11.2014.

Dem Urteil eines amerikanischen Bundesgerichts zufolge sind US-Internetunternehmen selbst dann zur Datenherausgabe verpflichtet, wenn sich die Server des speichernden Unternehmens nicht in den Vereinigten Staaten befinden. Diese Tatsache beeinträchtigt, laut German Cloud, das Vertrauen europäischer Cloud-Anwender.

ISO 27001 sagt nichts über Serverstandort und Rechtsraum aus
Das bedeutet, dass sich sichere Cloudprovider im deutschen Rechtsraum befinden sollten und die Mehrheitsanteile nicht in US-Hand liegen. Deshalb suchen große US-Serviceanbieter nach Lösungen, um ihr Angebot auch dem sensiblen deutschen Mittelstand schmackhaft zu machen, beispielsweise wenn es um die Verwaltung von Kundendaten in einem CRM System geht.

Neue Partnermodelle auf dem Prüfstand
Dafür gibt es grundsätzlich zwei Szenarien: Entweder man findet einen deutschen Partner, an dessen Unternehmen man sich beteiligt oder man "verleiht" seine SaaS-Lösung an einen Infrastruktur-Betreiber, der diese Lösung in seinem Namen anbietet. Beide Varianten sind eine Herausforderung bei der vertraglichen Gestaltung. "Wir beobachten mit Spannung, wie sich die im Juli 2014 veröffentlichte Kooperation zwischen Salesforce und T-Systems entwickeln wird", so Götz Piwinger, Gründer von German Cloud. "Wenn dieses Beispiel Schule macht, kommt vermutlich eine Welle von US-Anbietern auf deutsche Provider zu", so Piwinger weiter.

Die Nachfrage ausländischer Investoren wächst
Auf der anderen Seite wächst die Begehrlichkeit ausländischer Investoren, sich an deutschen Cloudunternehmen zu beteiligen, um wenigstens auf diese Weise vom nach wie vor wachsenden Markt zu partizipieren. Der Markt-Insider German Cloud registriert eine zunehmende Nachfrage von Interessenten, die in deutsche Cloudanbieter investieren möchten. Dabei liegt das Augenmerk auf mittelständischen Unternehmen bis 20 M€ Umsatz. Im ersten Schritt planen die Geldgeber die Wachstumsfinanzierung. Was später geplant ist, kann man nur vermuten. Auch Family-Offices haben eine Auge auf deutsche Cloudanbieter geworfen und diese Sparte kurzerhand in die Familie der "Cleantech"-Investitionen aufgenommen. Dieser Schritt führt zu einer klugen Diversifizierung der Investments und bietet zudem die Möglichkeit, das hohe Investitionspotential in einem neuen Marktsegment mit ausreichendem Volumen und Wachstum zu platzieren.

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