SmartHealthNet: Digitale Plattform für effizientere Behandlungsprozesse

Hochdorf , 22.05.2018.

Als Partner des Forschungsprojektes SmartHealthNet arbeitet THERA-Trainer an Smart Services für die Zukunft der medizinischen Versorgung von Schlaganfallpatienten. Medizinische Dienstleistungen, technische Hilfsmittel und alle an der Versorgung Beteiligten sollen mit Hilfe digitaler Möglichkeiten zusammengeführt werden. 

Das SmartHealthNet-Team bei einem Projekttreffen bei THERA-Trainer. Bild: medica Medizintechnik GmbH

So entsteht ein Netzwerk, das Wissensdefizite ausgleicht, Transparenz und Informationsgleichheit schafft. Dieses soll die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Akteuren optimieren. „Unser größtes Ziel ist ein smartes Versorgungsmanagement von Schlaganfallpatienten“, so Jakob Tiebel, Produktmanager bei THERA-Trainer.

Die Schlaganfallversorgung in Deutschland ist kleinteilig und ineffizient. Daten sind häufig unstrukturiert und werden kaum ausgetauscht, sondern häufig mehrfach erfasst. Dadurch bestehen viele Kommunikationshürden. Ein Algorithmus, der klinische, Patienten-, Bewertungsdaten und Versorgungsmuster verknüpft, soll diese Situation ändern und Qualität und Effizienz der Versorgung verbessern. In einem interdisziplinären Konsortium aus Universitäten, Medizintechnikherstellern und Technikunternehmen ist THERA-Trainer hauptsächlich für Datenübertragung und Datenschutz verantwortlich. „Unser Beitrag ist die Vernetzung unserer Trainer zur Auswertung der Trainingsdaten. Daraus wollen wir in Kombination mit Assessments und der klinischen Beurteilung auf Grundlage eines Algorithmus eine Versorgungsentscheidung herbeiführen“, so Tiebel.

Patienten optimal versorgen durch vernetzte Daten

SmartHealthNet hat einen mehrseitigen Nutzen: Über einen in die bestehende digitale Versorgungsplattform Ambulanzpartner integrierten Algorithmus profitieren Ärzte, Therapeuten und Versorger von einem smarten, datenbasierten Fallmanagement. Die bessere Kommunikation gewährt Patienten eine standardisierte und gleichzeitig maßgeschneiderte Versorgung. Otto Höbel, technischer Geschäftsführer von medica, sieht großes Potential in dem Projekt: „SmartHealthNet bietet uns erstmalig die Chance, eine optimale nahtlose Versorgung von der Klinik bis nach Hause modellhaft zu entwickeln, um den Patienten zuhause optimal weiter zu versorgen.“

Pilotprojekt in Berliner Charité läuft

Ein erstes Pilotvorhaben findet derzeit am Centrum für Schlaganfallforschung der Charité in Berlin statt. Die erarbeiteten Technologien sollen langfristig auf weitere neurologische Erkrankungen übertragen werden. Das Forschungsteam möchte damit einen Beitrag zur Zukunft der medizinischen Versorgung leisten. Für Höbel ist SmartHealthNet die Basis für die zukünftige Patientenversorgung: „Abgeleitet von dem Projekt sehen wir die Chance, mit Cloud-Technologien eine optimale ambulante Nachsorge im häuslichen Umfeld zu bieten und so Pflegende und Angehörige weiter professionell zu unterstützen.“

Das Verbundprojekt SmartHealthNet wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen" (Förderkennzeichen 16SV7711) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt läuft bis Juni 2020 und wird mit etwa 1,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.

SmartHealthNet – das Projekt

Schlaganfälle erfordern eine komplexe Behandlung, in die diverse Akteure wie Ärzte und Therapeuten, aber auch Versorger oder Therapiegeräte involviert sind. Die für eine effiziente Behandlung notwendige technische Unterstützung in der Kommunikation dieser Akteure untereinander sowie eine Verknüpfung verschiedenster Daten sind bislang kaum vorhanden. SmartHealthNet beschäftigt sich mit der datengestützten Optimierung der Patientenversorgung. Die Idee: Eine digitale Plattform speichert Datenquellen wie Arztberichte, Therapieverlauf, aber auch Geräte- oder klinische Daten und individuelle Bedürfnisse. Algorithmen stellen den Beteiligten umfangreiche, präzise Informationen zur Verfügung. So werden sozialmedizinische Versorgung, Medizintechnik und digitale Plattform zu einem datenbasierten Dienstleistungssystem vernetzt und patientenindividuelle Versorgungspläne generiert.

Das Projektkonsortium besteht aus der Ambulanzpartner Soziotechnologie APST GmbH, dem Centrum für Schlaganfallforschung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart, der medica Medizintechnik GmbH, der Tigerbytes GmbH, der Otto Bock HealthCare Deutschland GmbH sowie dem Institut für angewandte Versorgungsforschung. Quelle: medica Medizintechnik GmbH

zurück TOP