Scania will als Teil eines Konsortiums die Markteinführung von gasbetriebenen Lkw in Europa vorantreiben

Koblenz, 18.12.2018.

Das Konsortium BioLNG EuroNet gab vor kurzem bekannt, dass es sich für die Verwendung von LNG (verflüssigtem Erdgas) als Kraftstoff für den Straßengüterverkehr in ganz Europa einsetzen werde – zusammen mit einer neuen Infrastruktur für langfristigen Erfolg und einer großflächigen Markteinführung.

Scania engagiert sich im Konsortium BioLNG EuroNet für LNG-betriebene Lkw. Bild: Scania

Die Gruppe besteht aus Shell, Disa, Scania, Osomo und Iveco: Jedes dieser Unternehmen wird einzelne Maßnahmen umsetzen, um 2.000 weitere LNG-betriebene Lkw auf die Straßen zu bringen, 39 LNG-Tankstellen bereitzustellen sowie eine Bio-LNG-Produktionsanlage in den Niederlanden in Betrieb zu nehmen.

Die Flüssiggas-Tankstellen sind Teil eines europaweiten Netzwerks, zu dem Belgien, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Polen und Spanien gehören. Die Tankstellen sollen ca. alle 400 km entlang der Hauptverkehrsachsen von Spanien nach Polen gebaut werden.

„LNG wird für schwere Lkw ein immer erschwinglicherer Kraftstoff, das macht ihn zu einer wichtigen Energiequelle des aufstrebenden Transportsektors“, sagt Istvάn Kapitάny, Executive Vice President, Shell Retail. „Shell setzt sich dafür ein, unseren Kunden immer mehr kohlenstoffarme Energie zu liefern. Neue Flüssiggas-Tankstellen sind dabei ein wichtiges Puzzleteil. Ich freue mich schon auf den Moment, an dem dieses wichtige Tankstellennetz den europäischen Kraftfahrern in den kommenden Jahren zur Verfügung steht.“

Die Bio-LNG-Anlage wird 3.000 Millionentonnen LNG pro Jahr aus Biomethan produzieren, das aus Abfällen hergestellt wird. Dieser Kraftstoff wird über das LNG-Netzwerk an die Verbraucher verkauft.

„Das Programm umfasst Tankstellen, die Herstellung von Biokraftstoff sowie Fördermittel, denn genau das brauchen fortschrittliche Kunden, die trotz der anfänglichen Mehrkosten in diese Lkw investieren möchten“, sagt Jonas Nordt, Director Sustainable Transport Solutions, Scania. „Während LNG, das die CO2-Emissionen um ca. 20 Prozent senkt, heutzutage viel breiter verfügbar ist, wird Biogas, das eine 90-prozentige Reduzierung der CO2-Emissionen erzielt, im Rahmen der Intensivierung der Biogasherstellung zunehmend mit Erdgas vermischt.”

 

BioLNG EuroNet hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbreitung von LNG als Kraftstoff für den Straßenverkehr in ganz Europa zukünftig noch weiter auszubauen.

Über das Projekt:

  • Am BioLNG EuroNet-Projekt sind die wichtigsten Akteure des europäischen Marktes beteiligt: Shell, DISA, Osomo, Scania und Iveco. Es ist das erklärte Ziel der Projektpartner, durch die Förderung der langfristig angelegten Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs auf dem europäischen Festland die Europäische Union in ihrer Zielsetzung einer 60-prozentigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis 2030 zu unterstützen.
  • In der in den Niederlanden geplanten BioLNG-Anlage sollen Abfälle aus Supermärkten und Restaurants zu Biogas weiterverarbeitet werden. Bei dieser Technik kommt ein neues, patentiertes Membrantrennverfahren zum Einsatz, das die Herstellung von biologisch gewonnenem LNG ermöglicht.
  • Die Kosten für die 2000 neuen LNG-betriebenen schweren Lkw, die an die Endverbraucher geleast werden, können dank wettbewerbsorientierter Finanzierungs- und Transportlösungen weiter reduziert werden. Nur die Zusatzkosten eines LNG-betriebenen Lkw im Vergleich zu einem Diesel-Lkw werden finanziert. Die zuschussfähigen, durchschnittlichen Kosten für jeden LNG-Lkw sind mit maximal 30.000 Euro gedeckelt.
  • Aufgrund der Energiedichte von Bio-LNG können Lkw größere Distanzen zurücklegen. Dies kommt den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen von Transportdienstleistern entgegen. Da organische Industrieabfälle als Rohstoff verwendet werden, sind die CO2-Emissionen in diesem Fall wesentlich geringer als die der klassischen Kraftstoffe. Bio-LNG spielt eine tragende Rolle, um das langfristige Ziel einer Dekarbonisierung des Straßenverkehrssektors in Europa bis 2030 zu erreichen. Bio-LNG ist weitgehend schwefelfrei und ermöglicht die Reduzierung von NOx- und Feinstaubemissionen.
  • Jedes Mitglied des BioLNG EuroNet-Konsortiums erhält eine EU-Förderung von 20 Prozent für ihre diesbezüglichen Aufwendungen.
  • Die EU-Mittel für die Mitglieder des BioLNG EuroNet-Konsortiums stammen von der Connecting Europe Facility (CEF) für die Transportbranche.
  • Die Verordnung 2014/94/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe etabliert einen gemeinsamen Handlungsrahmen für die Schaffung einer alternativen Kraftstoffinfrastruktur in der Europäischen Union und zur Reduzierung der negativen Auswirkungen des Transports auf die Umwelt. Sie legt die Mindestanforderungen für den Aufbau einer auf alternativen Kraftstoffen basierenden Infrastruktur fest, die auch LNG (verflüssigtes Erdgas) und CNG (komprimiertes Erdgas) einschließt. Quelle: Scania

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