Roboter "Paulchen" veranschaulicht Anwendungs-Chancen der Industrie 4.0

Reutlingen, 18.07.2016.

Wie wirkt sich die Digitalisierung und Industrie 4.0 auf unsere Arbeit und unser Privatleben aus? Beate Müller-Gemmeke, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte der Grünen, hat sich am vergangenen Mittwoch Zukunftsszenarien an der Hochschule Reutlingen zeigen lassen.

Der Roboter Paulchen steht in der Logistik-Lernfabrik der Fakultät ESB Business School an der Hochschule Reutlingen. Studierende können mit ihm testen, welche Arbeitsgriffe von Maschinen oder Menschen schneller und effizienter erledigt werden können. Paulchen ist ein Teil der Lernfabrik, in der einzelne Herstellungsschritte eines Unternehmens vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt aufgebaut werden können. Beate Müller-Gemmeke hat die Fabrik besichtigt und beobachtet, wie ESB-Studierende in der Realität aber auch in der Computersimulation die Auswirkungen der Digitalisierung analysieren. Effizienteres, kostengünstigeres Arbeiten – das sollen unter anderem die Vorteile sein, die die Digitalisierung mit sich bringt. Beate Müller-Gemmeke ist dennoch kritisch: „Ich mache mir Sorgen darüber, was die Auswirkungen der Digitalisierung sein können. Wir dürfen nicht nur die Chancen sehen, sondern müssen auch erforschen, welche Risiken für unsere Gesellschaft entstehen."

Um das herauszufinden, kam Beate Müller-Gemmeke an die Hochschule Reutlingen. Nach einer USA-Reise durch das Silicon Valley wollte sie sich die deutschen Digitalisierungs-Trends in Forschung und Lehre an der Hochschule Reutlingen ansehen. Präsident Prof. Dr. Hendrik Brumme sieht seine Studierenden gut vorbereitet auf die Zukunft, besonders mit den einzigartigen Lehr- und Forschungszentren (LFZ). Dadurch haben Studierende die Möglichkeit, Lehre und Forschung über unterschiedliche Fachrichtungen hinweg miteinander zu verknüpfen – ganz im Sinne einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. Ein Beispiel für ein LFZ ist die ESB Logistik-Lernfabrik. Prof. Dr.-Ing. Vera Hummel (Leiterin der Fachgruppe Logistik) und Prof. Dr.-Techn. Daniel Palm (Professor für Logistikmanagement) führten Beate Müller-Gemmeke durch die Einrichtung, die gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut betrieben wird. Hier sollen sich Studierende nicht nur in der Theorie, sondern auch in praktischen Dingen, wie beim Löten oder Zusammenbauen von Regalen üben. Spüren am eigenen Leib, welche Handgriffe und Prozesse sinnvoll entwickelt sind und welche verbessert werden können. Mit diesen Erkenntnissen sollen Studierende zukünftig kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region bei der Umstellung auf digitalisierte Arbeitsprozesse beraten. Denn ohne Industrie 4.0 werde es dort nicht lange weitergehen, so Vera Hummel und: „Abwarten ist keine Option."

Wie sich die Positionen der Grünen etwa zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten mit der Digitalisierung vereinbaren lassen, auch das kann bei der Betrachtung von Arbeitsprozessen eine Diskussionsgrundlage sein, so Professor Daniel Palm. Beate Müller-Gemmeke stelle sich da gerne zur Verfügung, denn so ihr Fazit: „Das was Sie hier an der Hochschule machen ist klasse!"

 

Quelle: Hochschule Reutlingen / Reutlingen University

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