Neue Radioplattform von Continental setzt auf Software statt Hardware beim In-Car-Infotainment

Der Ansatz der neuen Continental Plattform ist einfach: Kostenintensive Hardware wird wann immer möglich durch Software ersetzt. Bild: © 2016 Continental Reifen Deutschland GmbH

Wetzlar, 12.02.2016.

Moderne Autoradios müssen eine Menge Funktionen bereithalten, wie zum Beispiel digitalen oder analogen Empfang, Vernetzung mit Smartphones und weiteren Audioquellen, großflächige Touchscreens, Sprachsteuerung und die Integration von Smartphone Apps. Selbst in kostengünstigeren Fahrzeugen hat sich das Radio mittlerweile vom einfachen Abspielgerät zum echten Unterhaltungszentrum entwickelt. Für weiter steigende Komplexität sorgen zunehmende Fahrzeugvernetzung sowie verschiedene Standards und Betriebssysteme der Unterhaltungselektronik. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat das internationale Technologieunternehmen Continental eine Fahrzeug-Radio-Plattform entwickelt, die dem Fahrer die Kontrolle zahlreicher individueller Funktionen in einem System ermöglicht und die Hardware auf ein Minimum reduziert.

Dank optimiertem Ein-Chip-System passt die Radio-Plattform in ein nur 40mm starkes Gehäuse. Bild: © 2016 Continental Reifen Deutschland GmbH

“Die Komplexität von Unterhaltungsangeboten im Fahrzeug nimmt rapide zu. Mit unserer neuen Radio-Plattform können wir nun eine Lösung anbieten, die sowohl eine Vielzahl an Funktionen meistert als auch kostengünstig und anwenderfreundlich ist”, sagt Johann Hiebl, Leiter der Continental Geschäftseinheit Infotainment & Connectivity.

Software ersetzt Hardware: Software Defined Radio in kompaktem Design 

Der Ansatz der neuen Continental Plattform ist einfach: Kostenintensive Hardware wird wann immer möglich durch Software ersetzt. Dafür wurde die Plattform auf einem Ein-Chip-System (System-on-Chip, SoC) integriert. Das Herz der Plattform besteht dabei zum einen aus einem Multikernprozessor, der alle Funktionen bezüglich HMI und Vernetzung sowie die Audio-Prozesse steuert. Zum anderen aus einem integrierten Fahrzeug Controller und einem digitalen Signalprozessor, welche die Funk-Technik der neuen Plattform – das Software Defined Radio (SDR) – abbilden.

Das SDR integriert weltweite analoge und digitale Funkstandards wie AM/FM, DAB/DAB+/DMB, DRM und HD in einer einzigen Hardware-Einheit. Neue Standards können per Software-Update hinzugefügt werden, sobald sie in einer bestimmten Region verfügbar sind, wie zum Beispiel Chinese Digital Radio (CDR) in China. „Dank der Software Defined Radio Technologie können wir die Plattform für verschiedenste Märkte weltweit nutzen, ohne größere Änderungen in der Hardware durchführen zu müssen. Dadurch halten wir den Aufwand für Forschung und Entwicklung sowie die Zeit der Markteinführung gering“, ergänzt Hiebl.

Die meisten Fahrer nutzen heutzutage vor allem das klassische Radioangebot oder vernetzen ihre mobilen Geräte via Bluetooth und USB, um Audio-Inhalte zu konsumieren. Deshalb integriert die neue Radio-Plattform von Continental keinen CD-Player. Zusammen mit der Reduktion von Hardware-Komponenten durch den Einsatz eines optimierten SoC weist die Plattform außerdem ein nur 40 Millimeter starkes Gehäuse auf und bringt einen kapazitiven Touch Screen, HD-Auflösung sowie einen Digitalverstärker mit. Dieser sogenannte Flat-Panel-Ansatz gibt Automobilherstellern maximale Freiheit bei der Gestaltung des Interieurs.

Spiegeln von Apps und Diensten reduziert Fahrer-Ablenkung auf ein Minimum

Auch die Fahrer genießen eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen und Services auf sichere Art und Weise. Die Plattform erlaubt es, Applikationen und Inhalte über verschiedene Standards wie MirrorLink, Android Audio, Apple CarPlay oder Baidu Carlife direkt vom Smartphone zu übertragen.

„Unser erklärtes Ziel ist es, die Ablenkung im Auto auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb möchten wir den Fahrer davon abhalten, das Smartphone während der Fahrt zu nutzen. Durch das Spiegeln von Inhalten aus dem Smartphone auf unsere Radio-Plattform vernetzen wir den Fahrer mit seinen bevorzugten Diensten und sorgen gleichzeitig für eine sichere Integration in die Mensch-Maschine-Schnittstelle des Fahrzeugs“, erklärt Hiebl. Um die Bediensicherheit zu erhöhen, individualisiert Continental Applikationen, sodass sie über den Touch Screen, Tasten am Lenkrad oder Sprachsteuerung bedient werden können.

Quelle: Continental Reifen Deutschland GmbH

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