Logistik-Konzept mit nachweisbarem LKW-Takt

Pferdingsleben, 20.04.2015.

Die magische Zahl lautet 18.000 m². Alle Asphaltarbeiten ab dieser Fläche (bzw. ab 9.000 Tonnen Asphalt) müssen bereits mit der Ausschreibung ein „Logistik-Konzept“ beinhalten. Die ausschreibenden Stellen geben zur Zeit noch keine Vorgaben zum Aufbau und Medium vor. Mit einer einfachen Excel-Liste ist man derzeit also noch ‚aus dem Schneider‘. Auf lange Sicht betrachtet kann das nicht so bleiben, denn ab 2016 wird die Abgabe eines Logistik-Konzeptes für alle Asphaltarbeiten, unabhängig des Umfanges, die öffentlich ausgeschrieben werden, zur Pflicht.

Mehraufwand für das Bau-Unternehmen, ein Akt der Bürokratie oder am Ende tatsächlicher Nutzen für die steuerzahlende Gesellschaft?
Ganz klar: Nutzen für das Bau-Unternehmen, das Straßen- und Verkehrswesen und damit für Jeden von uns. Egal ob aktiver autofahrender Teilnehmer im Straßenverkehr oder überzeugter Bahnfahrer.

Warum?
Die Belastungen der Autobahnen, Bundes- und Kreisstraßen nehmen immer mehr zu. Die Nutzungsdauer wird durch den steigenden Transit immer kürzer. Tendenz: mehr Transit, mehr Straßenschäden. Die Maut allein kann das nicht abfangen. Die Straßenbauämter sind gezwungen, die Kosten umzulegen - zu Lasten der Bau-Betriebe. Die Garantiezeiten werden immer länger, die Rechtsstreitigkeiten stehen dem in nichts nach.

Mit dem Anfertigen eines Logistik-Konzeptes öffnen sich für das Bau-Unternehmen neue Möglichkeiten um absolute Transparenz und durchgängige Prozesse zu erschaffen. Mit den verschiedenen am Markt verfügbaren Anwendungen ist es möglich, jede einzelne Asphalt-Lieferung metergenau dem entsprechenden Lieferschein nachzuweisen. Und das mit allen notwendigen Informationen und Daten zur verbauten Temperatur des Materials, welche Wartezeit der LKW an der Baustelle hatte bis er Abladen konnte, natürlich von welchem Werk produziert und mit welchem LKW angeliefert wurde. Damit stehen dem Bau-Unternehmen komfortable Mittel zur Verfügung, den „schwarzen Peter“ im Reklamationsfall abzugeben. Denn nunmehr kann das Bau-Unternehmen aus Auftragnehmer diese Fragen spielend beantworten: Warum stand der Fertiger und musste auf Material warten? Hat sich das Mischwerk an die vereinbarte Tonnage gehalten? Musste der LKW auf die Verladung warten? Wurden Ruhezeiten in der Taktung berücksichtigt? Sind die LKW im Rudel auf der Baustelle angekommen?

Diese und alle weiteren Fragen können zukünftig nachweisbar beantwortet werden. Von der derzeit verfügbaren Anwendungen ist das LeanManagement der PRAXIS Software AG am durchgängisten vernetzt. Es verbindet alle vier Partner ohne Medienbrüche: das Bau-Unternehmen, das Mischwerk, die Disposition bzw. Flotte und die Behörde.
Doch von vorn: die Mitarbeiter im Vertrieb beschließen, sich auf eine bestimmte Ausschreibung zu bewerben. Sie bereiten das Angebot mit allen Positionen und Artikeln vor. Der Bauleiter legt im Portal bau-else.de die Taktkarte an. Das Portal errechnet im ersten Schritt anhand der Ausschreibungsdaten zur Baustelle und den favorisierten Zulieferwerk(-en) eine erste Taktung. Diese ist in wenigen Minuten erstellt und dient als Orientierung für den weiteren Verlauf. Im Falle der gewonnenen Submission wird es nun detaillierter. Der Bauleiter öffnet die angelegte Baustelle und verfeinert anhand der weiteren vorliegenden Informationen die Daten. Fertigertyp(-en), Zulieferwerk(e), benötigte LKW, Strecke vom/zum Werk, Streckenverlauf (Truckerattribute) etc. werden ausgewählt und damit die Taktung und das Logistik-Konzept verfeinert. Per Mouseklick kann dieses an den zuständigen Mitarbeiter beim Straßenbauamt etc. versendet werden. Der Behörde liegt nun ein vorläufiges SOLL-Logistik-Konzept vor.

Wie erhält die ausschreibende Stelle die IST-Daten des Logistik-Konzeptes? Ganz einfach und ganz komfortabel ohne manuelles Zutun! Jeder LKW erhält einen PxRFID-TAG, welcher an der Heckklappe angebracht wird. Der Fertiger ist mit einem PxReader ausgestattet, der beim Abladen die Informationen PxRFID-TAG erhält. Dabei wird das KFZ-KZ sowie Datum und Uhrzeit des Abladens bzw. Verbauens im Fertiger registriert. Diese IST-Daten werden selbsttätig in die Taktkarte zum IST-Stand übernommen und ggf. mit den Informationen bzw. Daten zur Temperaturerfassung etc. ergänzt. Damit wird jede Verzögerung angezeigt und aufgezeichnet. Für das Bau-Unternehmen, welches als Auftragnehmer in der Beweispflicht ist, ein Segen, denn jede Verzögerung – jede Minute Stillstand am Fertiger wird penibel festgehalten!

Wie entsteht die „Vernetzung“ vom Baubetrieb, Werk, LKW und Einbau bzw. Baustellengeschehen?
Jeder LKW ist standardmäßig durch die Ortungsinstrumente in den Prozess eingebunden. Optional stehen zusätzliche Apps der PRAXIS zur Verfügung, durch die auftragsbezogen die LKW geortet und damit der Standort und Status angezeigt werden. Der Bauleiter plant den Tagesbedarf mit dem firmApp LeanManagement im Portal bau-else.de und stimmt die Produktion mit Spediteur(-en) und Asphaltmischwerk(-en) ab. Der Mischmeister weiß anhand der Planung genau, wann die Beladung der LKW und damit die Bereitstellung des Materials erfolgen muss, so dass diese pünktlich liefern können. Das Mischwerk und die LKW sind zusätzlich durch die Disposition eingebunden. Die Ruhezeiten der Fahrer sind hier berücksichtigt und bewahren vor unangenehmen Überraschungen – ebenso die integrierte Disposition zu Fremdfahrzeugen, die am Liefertag auch andere Baustellen bedienen. Empfohlen wird die WDV2012/15. Die Taktkarte kann an nahezu jede andere Disposition angebunden werden.

Für das Bau-Unternehmen ist das nunmehr geforderte Logistik-Konzept laut der PRAXIS AG vorteilhaft- Denn mit den richtigen Instrumenten kann es nachweisen, wie der Baustellenverlauf tatsächlich abgelaufen ist, und wer im Arbeitsprozess und dem Baustellenverlauf sich nicht an die Vorgaben der Planung gehalten hat.
Verschiedene Pilotbaustellen wurden mit dem LeanManagement, der damit verbundenen LKW-Taktung, Einbindung des Mischwerkes, moderner Technik an bzw im LKW und Fertiger abgearbeitet. Die Referenzbaustellen, Stimmen der Verantwortlichen und ein Film zeigen das Portfolio und die Möglichkeiten.

 

Quelle: PRAXIS EDV- Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG

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