FZI-Ausgründung easierLife entwickelt Assistenztechnik für das Leben im Alter

Karlsruhe, 10.09.2014.

Die Sensoren, die bei dem neuen Assistenzsystem easierLife den herkömmlichen Hausnotrufknopf ersetzen, wurden in Forschungsprojekten des FZI Forschungszentrum Informatik und seiner Partner aus der Gesundheitswirtschaft bereits in rund 100 Haushalten erfolgreich getestet. Nun wagen vier an der Forschung beteiligte Wissenschaftler – Sebastian Chiriac, Christian Reichelt, Natalie Röll und Dr. Jochen Zimmermann– mit diesem System den Sprung in die freie Wirtschaft über da neue Unternehmen easierLife.

Natalie Röll und Sebastian Chiriac präsentieren easierLife auf dem uDay Kongress in Dornbirn.

„Ausgründungen auf Basis von Forschungsergebnissen sind ein wichtiges Transferinstrument, um IT-Innovationen in die praktische Anwendung zu bringen und zu kommerziellem Erfolg zu führen“, erklärt FZI-Vorstand Michael Flor.

Die vor 30 Jahren für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer gegründete Einrichtung motiviert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Haus, im Rahmen von Förderprogrammen wie EXIST und Junge Innovatoren Unternehmen zu gründen. Das FZI überträgt ihnen die für die rechtmäßige Verwertung der Forschungsergebnisse notwendigen Rechte und unterstützt sie aktiv beim Einstieg in den Markt. Für eine begrenzte Zeit dürfen die jungen Unternehmer die Räume und die technische Infrastruktur der Einrichtung weiter nutzen. Direktoren und Mitarbeiter des FZI beraten sie als Mentoren bei der technischen und betriebswirtschaftlichen Entwicklung. Die neue Firma wird zudem in die Außenkommunikation des FZI wie Messeauftritte und Pressearbeit eingebunden. Auf diese Weise hat das FZI bereits die Gründung von mehr als 30 Firmen begleitet.

Das System und seine Anwendung

Das Assistenzsystem easierLife besteht aus je einem Kontakt- und Bewegungssensor, die in der Wohnung angebracht beispielsweise registrieren, ob sich die Bewohner nicht wie üblich bewegen, also eine Inaktivität vorliegt, die Haustür offen stehen geblieben ist oder die älteren Angehörigen nicht wie vorgesehen heimgekehrt sind.

Die Installation und die Handhabung der Assistenztechnik sind einfach: Die Anbringung der drahtlosen Sensoren erfordert keine speziellen Kenntnisse und für die Basisstation reicht eine normale Steckdose. Die Sensoren kommunizieren mit der Basisstation, die ihrerseits zugriffsberechtige Smartphones und Tablets über eine App mit Informationen versorgt.

Die easierLife-App (für Android- oder Apple-Betriebssystem) verbindet sich automatisch mit der Basisstation. Aus den Sensorinformationen, die in Textinformationen umgewandelt werden, lässt sich ablesen, ob alles in Ordnung ist, oder Unregelmäßigkeiten auftreten. Stimmt etwas nicht, lösen sie automatisch eine Benachrichtigung oder einen Notruf aus. Sowohl Angehörige, als auch Pflegedienste können auf Basis dieser Informationen präventiv auf sich abzeichnende Gefahrenlagen oder Gesundheitsveränderungen reagieren.

Welche Personen Informationen bekommen und welche Informationen die einzelnen Berechtigten sehen sollen, lässt sich detailliert einstellen. Verschlüsselung nach dem auch für Online-Banking üblichen SSL-Standard und Zugriffschutz sollen die Daten vor unbefugtem Auslesen sichern.

 

zurück TOP