"FreightHub" will globalen volldigitalen Containertransport bieten

Berlin, 29.07.2016.

Weltweit sind etwa 30 Millionen Container unterwegs – per Schiff, Flugzeug oder Lastwagen. Ein 150-Milliarden-Euro-Markt, der als einer der letzten noch überwiegend analog funktioniert. 

 

„Allein um ein Angebot für den Transport zu bekommen, wartet ein Auftraggeber heute bis zu drei Tage. Für die Buchung eines Containers sind im Branchendurchschnitt sogar 12 bis 14 Abstimmungsschritte per Email, Telefon und Fax nötig“, erklärt Ferry Heilemann. Er hat den Markt seit Herbst 2015 genau analysiert und zusammen mit Erik Muttersbach und Michael Wax ein Start-up gegründet, mit dem die Container-Logistik nun im digitalen Zeitalter angekommen ist. „FreightHub ist die erste volldigitale Spedition in Europa“, so Heilemann. Am 1. August startet nach einer dreimonatigen Testphase der reguläre Betrieb.

Auf der Website können die Kunden aktuelle Angebote vergleichen und mit ein paar Klicks Container buchen, verschiffen und per Lkw zum Bestimmungsort transportieren lassen. Kunden melden sich bei FreightHub an und werden freigeschaltet. Dann können sie jederzeit aus diversen Verbindungen auswählen, die in einer Datenbank auf dem Portal hinterlegt sind. Dafür haben die Techniker des Unternehmens einen proprietären Algorithmus entwickelt. Nach der Eingabe von Absende- und Zielort erscheint eine Übersicht über alle verfügbaren Transportunternehmen mit Informationen über die komplett transparenten Kosten, die Dauer des Transports, ETA (Estimated Time of Arrival) und ETD (Estimated Time of Departure). Außerdem hat FreightHub ein System entwickelt, mit dem sich die Angebote der derzeit 14 größten Carrier, unter ihnen Hamburg Süd, Maersk und Evergreen, nach den verschiedenen Kriterien abfragen lassen.

Alle Daten werden in kurzen Zeitabständen aktualisiert. Die Erstellung eines Angebots erfolgt innerhalb von Sekunden. Der Kunde kann zwischen durchschnittlich 80 bis 100 unterschiedlichen Möglichkeiten die für ihn beste Option auswählen. Ferry Heilemann: „Das System zeigt beispielsweise, dass es mitunter günstiger oder schneller ist, wenn das Schiff einen Hafen weiter fährt.“ Zu den Partnern gehören außerdem die relevanten Zollbehörden und LKW-Fuhrunternehmen, um die Waren beispielsweise von der Fabrik zum Containerhafen im Lieferland oder vom Zielhafen zum Logistikzentrum des Kunden zu bringen. Die Kontakte zu den heutigen Kooperationspartnern von FreightHub aus der Schifffahrt und Logistik bauen Ferry Heilemann und sein Bruder Fabian seit Jahren persönlich auf.

Information, Entscheidung, Auftrag – der Kunde kann den gesamten Transport online abwickeln und über ein Dashboard rund um die Uhr verfolgen. FreightHub übernimmt die notwendigen Formalitäten wie Zollbescheinigungen und Transportversicherungen. EMails informieren auf Wunsch automatisch über den Verlauf des Transports.

In der Anfangsphase konzentriert sich das Berliner Start-Up auf die Verbindung zwischen Asien und Europa und bedient hierbei alle gängigen Häfen. „2016 wollen wir die ersten 500 Container verschiffen“, gibt Heilemann vor. Nächstes Jahr soll es bereits eine fünfstellige Anzahl an Containern sein. Ferry Heilemann zum Unternehmensziel: „Mit FreightHub soll das gesamte Shipping schneller, einfacher und preiswerter werden – zu Wasser, auf dem Land und in der Luft.“ Er ist überzeugt: „Die Digitalisierung der Logistik-Industrie ist global eines der heißesten Themen für die nächsten 10 bis 20 Jahre.“

Die zehn weltweit größten Speditionen, fünf davon aus Deutschland, haben einen Marktanteil von knapp 40 Prozent. Außerdem gibt es Online-Portale für den Preisvergleich, die sich aber nicht auf das Handling konzentrieren. FreightHub ist nach eigener Aussage derzeit der einzige Anbieter, der den gesamten Logistikprozess digitalisiert hat, der in Echtzeit Angebote erstellt und die Preisliste nach den relevanten Kriterien des Kunden transparent macht. Dabei kombiniert das Unternehmen in einem Hybridmodell die Funktionen der Vergleichsportale mit den Dienstleistungen einer Full-Service-Spedition. Der Algorithmus stellt permanent aktualisierte Daten zur Verfügung. „Bei uns muss kein Mitarbeiter mehr Informationen aus Listen zusammensuchen“, sagt Heilemann. FreightHub weist erstmalig auch alle Kosten des Transports transparent online aus. „Wir wollen uns bewusst von Blackbox-Angeboten unterscheiden und als Whitebox-Spedition alle Angebotsbestandteile transparent machen – von den Preisen der Carrier bis hin zur eigenen Marge.“ Für die eigene Dienstleistung nimmt FreightHub je nach Größe des Kunden und je nach Häufigkeit der Beauftragung die marktüblichen 10 bis 20 Prozent des Auftragsvolumens.

Das Top-Management des neuen Start-ups besteht derzeit aus den Gründern Ferry Heilemann (CEO), Erik Muttersbach (CTO, früher bereits CTO bei DailyDeal) und Michael Wax (CCO). Derzeit beschäftigt das junge Unternehmen 15 Mitarbeiter. Bis zum Jahresende suchen die Gründer noch weitere erfahrene Logistik-Experten, Software-Developer, Operations-Spezialisten und Kundenbetreuer. FreightHub soll kurzfristig auf 30 bis 40 Mitarbeiter wachsen. Ferrys Bruder Fabian Heilemann ist als Vorsitzender des Gesellschafterbeirats auf strategischer Ebene involviert. Hauptamtlich ist er seit Anfang 2016 als einer der Managing Partner für den europaweit tätigen Venture Capital Fonds EARLYBIRD verantwortlich.

 
Quelle: Deep Blue Ocean Internet GmbH Freight Hub

 

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