Deutschland und China präsentieren umfangreiches Kooperationsprojekt

Hannover/Berlin, 16.10.2014.

China erhält von Deutschland Unterstützung beim Aufbau eines modernen Rettungsdienstes. Beide Länder hatten vor wenigen Tagen im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen einen Aktionsplan zur gesundheitspolitischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Dabei gehören der Rettungsdienst und die Notfallmedizin zu den Schwerpunktthemen. 

 

Auf der INTERSCHUTZ 2015, der internationalen Leitmesse für Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit, die im Juni 2015 in Hannover ausgerichtet wird, wollen beide Länder auf einem Gemeinschaftsstand über ihre bereits seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit informieren.

„Das jetzt offiziell besiegelte Vorhaben ist die größte Kooperation, die es je zwischen Deutschland und einem anderen Land im Bereich des Rettungsdienstes gegeben hat“, betont Dr. Stefan Lührs. Der Münsteraner ist zusammen mit Dr. Roland Huf von der Münchner Uniklinik im Auftrag der Björn-Steiger-Stiftung ärztlicher Leiter des Projekts. Die Stiftung gilt als Mitinitiator des modernen Rettungswesens in Deutschland. Im Rahmen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit ist die Organisation vor allem im Bereich der Konzeption, Strukturierung und technischen Ausstattung des Rettungswesens aktiv. Die Björn-Steiger-Stiftung hat schon einen Masterplan für die Modernisierung und Weiterentwicklung des chinesischen Rettungswesens entwickelt. Ziel ist es, in China ein integriertes boden- und luftgestütztes Rettungswesen nach deutschem Vorbild zu etablieren. Neben Wuhan in der Provinz Hubei ist Jieyang jetzt die zweite chinesische Stadt, in der dieser Masterplan umgesetzt werden soll.

„Wir sind stolz, dass wir dieses ehrgeizige und anspruchsvolle Projekt im kommenden Jahr im Rahmen unserer INTERSCHUTZ in Hannover präsentieren können“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG. „Im Vordergrund stehen für uns selbstverständlich die humanitären Aspekte, die der Aufbau eines modernen Rettungsdienstes und eines Katastrophenschutzes bietet. Zugleich aber freuen wir uns, dass auch die Wirtschaft beider Länder profitiert. Auch das wird auf dem Gemeinschaftsstand deutlich werden.“

Zu den deutschen Firmen, die das Projekt maßgeblich unterstützen, und auch ihre Teilnahme am deutsch-chinesischen Gemeinschaftsstand bereits zugesagt haben, zählen Airbus Helicopters, Daimler, Strobel, Volkswagen und Ziegler. Bereits jetzt verfügen mehrere der beteiligten deutschen Firmen über Niederlassungen in China und sichern dort Arbeitsplätze für die heimische Bevölkerung. Moderne Rettungsdienststrukturen erhöhen zugleich die Attraktivität der chinesischen Standorte für ausländische Experten.

Bereits seit Jahren arbeiten Deutschland und China im Bereich Rettungsdienst und Katastrophenschutz eng zusammen. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesgesundheitsministerium. Im März dieses Jahres hatten Jieyangs Oberbürgermeister Dong Chen und eine über 20köpfige Delegation während eines Deutschlandbesuchs neben einem Memorandum zum Rettungswesen umfangreiche Wirtschaftsverträge unterzeichnet.

 

 

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