Das vernetzte Auto als persönlicher Begleiter

Las Vegas, 21.12.2015.

Das Internet im Auto ist mehr als eine komfortable Zugabe für den Autofahrer. Es macht das Fahren noch effizienter und sicherer. Das zeigt Bosch auf der CES 2016 in Las Vegas mit einer Reihe vernetzter Funktionen und Assistenzsysteme. Wie sich diese leicht bedienen lassen, um die Ablenkung des Fahrers zu minimieren, ist ein weiterer Schwerpunkt des Messeauftritts. Neuestes Beispiel von Bosch ist ein vom CES-Veranstalter preisgekrönter Touchscreen, der mit haptischen Rückmeldungen das Gefühl einer Knopf-Tastatur erzeugt. Live zum Anfassen präsentiert Bosch in Las Vegas zudem eine Vorschau auf das automatisierte Fahren und die smarte Fahrzeugvernetzung.

Das Auto: der ganz persönliche Begleiter des Fahrers
Einen Ausblick in die automobile Zukunft zeigt Bosch in der North Hall. Hier erleben die Besucher im Bosch-Showcar eine neue Art der Kommunikation zwischen Mensch und Technik. „Die richtige Information zur richtigen Zeit minimiert die Ablenkung des Fahrers“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner auf der Pressekonferenz des Unternehmens bei der CES 2016 in Las Vegas. Armaturenbrett und Mittelkonsole sind im Showcar in einem rein elektronischen Display vereint. Dessen Inhalte passen sich beispielsweise an die aktuelle Umgebung des Fahrzeugs an. Kommt ein Fußgänger von rechts, so warnt eine entsprechende Lichtgestaltung. Aber auch der Terminkalender und die persönlichen Vorlieben des Fahrers werden berücksichtigt. Fällt beispielsweise ein Termin aus, zeigt das Auto künftig automatisch die Route zum nächsten Ziel im Kalender an. Ist der Autopilot aktiviert, gewinnt der Fahrer noch mehr freie Zeit und kommt entspannter ans Ziel.

Das vernetzte Auto der Zukunft kann aber noch mehr. Es ist mit dem Smart Home verbunden, so dass sich Funktionen im Haus wie die Heizung oder die Sicherheitstechnik jederzeit steuern lassen. Steht beispielsweise ein Paketbote vor der Tür, genügt ein Fingertipp am automobilen Display, um den Boten kurz einzulassen und den Empfang eines Paketes zu quittieren. So komfortabel, vielseitig und sicher kann die Interaktion mit der Technik sein. Das vernetzte Infotainment navigiert den Fahrer nicht nur durch den Verkehr, vielmehr auch durch den Alltag. Es ermöglicht den Zugriff auf Online-Dienste und Smartphone-Apps – und nicht zuletzt lässt es sich mittels Gesten und Sprache steuern, wie in einer Unterhaltung mit dem Beifahrer. Das Auto wird zum ganz persönlichen Begleiter des Fahrers.

Ein Touchscreen, der so tut, als hätte er mechanische Knöpfe
Bereits im Vorfeld der Messe ist Bosch für einen neuen Touchscreen mit dem CES 2016 Innovation Award in der Kategorie „In-Vehicle Audio/Video“ ausgezeichnet worden. Das Gerät kann unterschiedliche Oberflächenstrukturen erzeugen, so dass sich auf dem Display Elemente erfühlen lassen. Dank dieser haptischen Rückmeldung lassen sich Infotainment-Anwendungen wie Navigation, Radio oder Smartphone-Funktionen einfacher bedienen. So können Fahrer die Bildschirminhalte oftmals steuern, ohne hinzusehen. Ihr Blick bleibt auf der Straße. Auf dem Display stehen raue, glatte oder gemusterte Oberflächen für unterschiedliche Knöpfe und Funktionen, erst bei festerem Druck wird tatsächlich ein Befehl ausgelöst. Das Besondere: Äußerlich unterscheidet sich der Touchscreen nicht von einem normalen Display, doch vermittelt er dem Nutzer das Gefühl, mechanische Knöpfe zu drücken.

Keine Angst vor Geisterfahrern, der Schutzengel kommt aus der Cloud
Dank Vernetzung werden die Fahrerinformationen aktueller denn je. Besonders wichtig ist dies beispielsweise bei Geisterfahrern. In der Regel gehen die Warnungen der Radiostationen erst nach mehreren Minuten über den Äther, während jede dritte Geisterfahrt schon nach 500 Metern endet. Bosch entwickelt derzeit eine neue cloudbasierte Falschfahrerwarnung, die Autofahrer künftig bereits nach gut zehn Sekunden auf die Gefahr aufmerksam machen soll. Als reines Software-Modul kann sie günstig in Smartphone-Apps wie myDriveAssist von Bosch oder bestehende Infotainment-Systeme integriert werden. Um das Fahren in falscher Richtung zu erkennen, vergleicht die cloudbasierte Funktion die tatsächliche, anonymisierte Fahrzeugbewegung auf Autobahnauffahrten mit erlaubten Bewegungsrichtungen. Bei Abweichungen erhält der Fahrer in Sekundenschnelle einen Hinweis auf seinen Fehler. Zugleich werden entgegenkommende Autos im nahen Umkreis gewarnt. Von 2016 an wird die neue Funktion als Cloud-Dienst verfügbar sein.

Der Autobahnpilot kommt ab 2020 und macht die Straßen sicherer
Noch mehr Sicherheit im Straßenverkehr bringt das hochautomatisierte Fahren. Auf Autobahnen wird dies ab 2020 möglich. Nach einer Prognose der Bosch-Unfallforschung kann die zunehmende Automatisierung die Unfallzahlen deutlich senken – allein in Deutschland um bis zu ein Drittel. Welche Systeme und Sensoren für automatisierte Fahrten nötig sind, zeigt Bosch auf der CES 2016 anhand eines weiteren Fahrzeugmodells in der Sands Expo. Zudem erfahren die Besucher, wie etwa der Autobahnpilot arbeitet – ein hoch automatisiertes System, das auf Highways komplett die Aufgaben und die Verantwortung des Fahrers übernimmt. Praxistests dieser Technik im öffentlichen Straßenverkehr laufen bereits. Bosch erprobt das automatisierte Fahren auf Autobahnen nicht nur in Deutschland und den USA, sondern seit Kurzem auch in Japan.

Damit das Auto künftig auch um die Kurve sehen und mögliche Gefahrenstellen erkennen kann, liefern Daten aus dem Internet eine aktuelle Vorausschau auf Stauenden, Bau- und Unfallstellen. Daraus entsteht ein vernetzter elektronischer Fahrzeughorizont – der „Connected Horizon“. Das Auto ist dadurch noch vorausschauender unterwegs – Sicherheit und Effizienz steigen weiter.

Nicht der Fahrer, sondern das Auto sucht den Parkplatz
Nach jeder Fahrt folgt das Parken. Dazu entwickelt Bosch eine neue Funktion, das Automated Valet Parking. Eine Lösung, die Autofahrern im Parkhaus nicht nur die Suche nach einem Parkplatz abnimmt, vielmehr das Auto gleich selbstständig parken lässt. Es genügt, das Fahrzeug vor der Einfahrt eines Parkhauses abzustellen. Per Smartphone-App gibt der Fahrer ihm dann den Befehl, sich selber einen Stellplatz zu suchen. Genauso kommt das Auto auf Wunsch auch wieder vorgefahren. Möglich wird das vollautomatisierte Parken mit einer intelligenten Parkhaus-Infrastruktur und der Bord-Sensorik des Fahrzeugs – sowie der Vernetzung von beidem. Belegungssensoren melden zum Beispiel genau und aktuell, wo welche Stellplätze frei sind, damit sich das Auto dorthin bewegt. Auch für das vollautomatische Parken entwickelt Bosch neben der Funktion alle nötigen Komponenten im eigenen Haus.

 

Quelle: Robert Bosch GmbH

zurück TOP