Bodenabtrag von Geisterhand

Wittstock, 25.05.2016.

40 Jahre lang war sie ein Abwurfplatz für Bomben des russischen Militärs – alleine der Name für das Gelände „Bombodrom“ spricht für sich. Seit Ende des Kalten Krieges lauern tausendfach Blindgänger auf der Kytitz-Ruppiner Heide, eine der größten zusammenhängenden Heideflächen Europas, im Nordwesten von Brandenburg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Damit der Wald die Heidefläche nicht komplett verdrängt, das Heidekraut sich besser regenerieren kann und die enorme Artenvielfalt mit 79 Vogelarten, darunter Wiedehopf, Brachpieper und Seeadler, erhalten bleibt, müssen jedes Jahr 50 bis 150 Hektar von dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet kontrolliert abgebrannt werden. Um zu verhindern, dass sich das Feuer zu weit ausbreitet, wird von der Stascheit Kampfmittelräumung GmbH aus Gardelegen ein Netz aus Brandschutzstreifen angelegt. Das Abschieben des Bodens dafür übernimmt ein ferngesteuerter Cat Kettendozer D6N. Er wird von einem Sicherheitsabstand aus tausend Metern Entfernung via Monitore und Joystick in einem Begleitfahrzeug der Stascheit Kampfmittelräumung GmbH bewegt.

Die Raupe wurde von dem Unternehmen bei der Mietstation von Zeppelin Rental in Magdeburg gemietet. „Wir nutzen die Möglichkeiten der Miete bei Zeppelin Rental schon lange und arbeiten eng mit Mietstationsleiter Dirk Fuhrmann zusammen, weil wir so Maschinen gezielt projektbezogen einsetzen können und bundesweit betreut werden. In diesem konkreten Fall stellte der Auftrag ganz spezielle Anforderungen an die Maschinentechnik, um kein Menschenleben zu gefährden“, erklärt Geschäftsführer Torsten Stascheit, der mit Zeppelin Rental einen Rahmenvertrag abgeschlossen hat. Für die beiden Unternehmen ist dieser Einsatz keine Routine, auch wenn in der Vergangenheit immer wieder Aufgaben rund um die Bergung von Munition in enger Zusammenarbeit realisiert wurden, als etwa ein Kettenbagger mit Panzerglas gemietet wurde.

„Wir müssen uns akribisch vorarbeiten. Wichtig ist es, dass wir die vorgesehene Fläche sauber abschieben. Das kostet Zeit, aber in diesem Fall geht Qualität vor Quantität“, so Torsten Stascheit. Ist der Sicherheitsstreifen angelegt, wird noch mal akribisch alles nach Munition abgesucht. Sicherheit hat oberste Priorität – erst wenn fest steht, dass der Boden von Blindgängern befreit ist, darf die Fläche kontrolliert in mehreren Schritten abgebrannt werden. Danach wird noch einmal das Gelände nach Munition abgesucht. Keiner will hier ein unnötiges Risiko eingehen. 2020 soll die Gesamtmaßnahme abgeschlossen sein. Hat die Raupe ihre Aufgabe in wenigen Wochen erledigt, wird sie im Anschluss zurückgebaut und steht bei Zeppelin Rental im Mietpark bundesweit für die nächsten Einsätze bereit. Die Fernsteuerung behält die Stascheit Kampfmittelräumung GmbH, um so für ihren nächsten explosiven Auftrag gewappnet zu sein. Quelle: Zeppelin Baumaschinen GmbH

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