Bild- und Patientendatenmanagement im OP durch Human-Telematik

Berlin, 07.04.2016.

Um verschiedene Bildquellen – zum Beispiel Endoskop-Videos oder Leuchtenkamera-Snapshots – mit den dazugehörigen Patientenakten zu verknüpfen, müssen Videomanagementsysteme für OP-Säle je nach Krankenhaus mit sehr unterschiedlichen IT-Strukturen kommunizieren können. 

Die Steuerungssoftware Caliop wird auf der diesjährigen conhIT vorgestellt. Bild: EIZO

Bei der Entwicklung der Steuerungssoftware Caliop, die als Teil der CuratOR-Produktpalette für integrierte OPs, interventionelle Radiologie und Kontrollräume geschaffen wurde, legte Monitorexperte EIZO daher einen besonderen Fokus auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: So stimmt der Anbieter das Programm nicht nur auf klinikspezifische Varianten der Standard-Schnittstellen wie DICOM und HL7 ab, sondern ermöglicht sogar den Datenaustausch mit proprietären Quellen wie Excel oder Text-Files. Zusätzlich erleichtern ein intelligentes Rechts- und Zugriffsmanagement sowie eine zentrale Zugangsplattform für IT-Techniker die Datenverwaltung. Regelmäßige Updates, ein 24/7-Telefon- und Web-Support sowie eine Fernwartungsoption per temporärem Zugang gewährleisten dabei die Funktionalität und Zuverlässigkeit der Steuerungssoftware. Vorgestellt wird das System auf der diesjährigen ConhIT in Berlin.       

Grundlage der individuellen Abstimmung von Caliop ist eine umfassende Beratung vor Ort, bei der die jeweiligen Besonderheiten des krankenhausinternen Systems begutachtet werden. Auf dieser Basis nimmt EIZO als Teil des Produktservice mittels einer Vielzahl von Konfigurationsschnittstellen alle nötigen Anpassungen vor. Die bestehenden Programme, Schnittstellen und Strukturen bleiben dadurch unangetastet. „Der Hintergedanke dabei war, dass komplexe Systeme, wie sie in Kliniken laufen, sehr sensibel auf Eingriffe reagieren und möglichst nicht verändert werden sollten“, so EIZO OR Solutions Vice President Matthias Lubkowitz.   

Anpassung an gängige Datenformate möglich

Generell kann die Software Patientendaten aus allen typischen Krankenhausinformationssystemen (KIS) aufrufen, inklusive spezialisierter Subsysteme wie zum Beispiel der Radiologie (RIS). Zusätzlich können die diversen Bildquellen im OP beliebig geschaltet und Aufnahmen auf Wunsch in der Patientenakte hinterlegt werden (PACS). Für diesen Austausch beinhaltet Caliop spezielle Konnektoren, die über alle gängigen Übertragungsstandards wie DICOM und HL7 kommunizieren können.

Allerdings wird international vielfach noch mit nicht-medizinischen Formaten gearbeitet, etwa wenn Patientendaten in Excellisten oder Textdokumenten archiviert werden. Diese lassen sich dank der Anpassungsfähigkeit der Software ebenfalls problemlos verwenden. EIZO entwickelt dazu anhand eines Musterdatensatzes entsprechende Auslese- und Schreibprotokolle, die im Hintergrund die Angaben übersetzen. Die anschließende Ausgabe auf den Displays erfolgt unabhängig von der Datenquelle in einheitlicher Form, so dass der Workflow nicht gestört wird.

Unterschiedliche Zugriffsrechte je nach Nutzer

Um eine hohe Robustheit und Wartungsfreundlichkeit zu erreichen, besteht Caliop aus mehreren voneinander entkoppelten Diensten. Während der Konsolen-Dienst eigens für eine bequeme Nutzung durch das klinische Fachpersonal im OP entwickelt wurde und weitreichenden tieferen technischen Eingriffe erlaubt, dienen die anderen Dienste dazu, spezifische Anforderungen an die Funktionen der Software zu erfüllen. Über ein funktionelles User-Interface lassen sich hier Parameter einfach einstellen und auch zentral neue Nutzer oder Anbindungen anlegen. Diese Eingaben werden dann automatisiert auf die Konsolen, das heißt auf die Surgical Panels im OP-Bereich, verteilt.

Zu den Einstellungsmöglichkeiten in diesem Bereich wird künftig auch detailliertes Zugriffsmanagement zählen: Statt eines zentralen DICOM-Knotens, über den möglicherweise sensible Patientendaten allen Nutzern gleichermaßen zugänglich sind, differenziert die Steuerungssoftware von EIZO je nach eingeloggtem User und zeigt nur die für diesen Anwender relevanten Patienten an. Auf diese Weise wird zum einen der Datenschutz gewahrt und zum anderen werden die Arbeitsabläufe im OP beschleunigt, da der betreffende Patient nicht erst im gesamten Aktenbestand gesucht werden muss.

Umfangreicher Support inklusive kostenloser Lizenzschlüsselübertragung

Bei Fragen oder Problemen stellt der Anbieter eine Hotline zur Verfügung, die Anfragen rund um die Uhr annimmt. Eine Antwort von den Softwareexperten folgt meist noch am selben Tag, spätestens aber am nächsten Werktag. Zusätzlich wird auch die Möglichkeit zur Fernwartung angeboten, wobei es ausreicht, die Ports nur für den tatsächlichen Wartungszeitraum freizugeben. Dadurch bleibt die Sicherheit der Krankenhaus-IT und ihrer Daten gewährleistet. Über den Fernwartungszugang lassen sich auch die regelmäßig erscheinenden Updates aufspielen, alternativ wird es möglich sein, kleine Verbesserungen und Bugfixes auch per Download-Link zu beziehen. Dieser Service ist für alle Nutzer kostenlos, ebenso wie die Lizenzschlüsselübertragung, sollte ein Mainboard oder PC, auf dem Caliop läuft, ausgewechselt werden müssen. Größere Upgrades, in denen weitere Features eingeführt werden, sind dagegen – außer für Kunden mit einem Vollwartungsvertrag – kostenpflichtig.

Grundsätzlich unterstützt die Software Windows ab Version 7 bis zum aktuellen Windows 10 und benötigt einen PC mit i5-Prozessor, 8 GB RAM und einer LAN RJ 45-Verbindung. Die Erstinstallation, einschließlich der Bereitstellung eines geeigneten Servers, übernehmen die Fachleute von EIZO. Auf Wunsch kann das System aber auch als virtuelle Maschine auf der hauseigenen IT betrieben werden. Die Konsolen-Version ist für den Einsatz mit den CuratOR Surgical Panels ausgelegt, für eine Nutzung mit anderer Hardware ist daher eine Freigabe des Anbieters erforderlich.

Auf der diesjährigen ConhIT in Berlin wird das neue System im Rahmen eines fiktiven OP-Szenarios auf dem Messeauftritt von EIZO vorgeführt. Hier werden auch verschiedene Beispiele zur Anbindung an unterschiedliche IT-Infrastrukturen in Krankenhäusern vorgestellt.  

 

Quelle: EIZO GmbH

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