Berner & Mattner erhält Förderprojekt zur Zugpositionsbestimmung

Wien/Österreich, 13.05.2014.

Im Rahmen des Weltraumprogramms Austrian Space Application Programme (ASAP) vergibt die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie“ (BMVIT) ein Förderprojekt an ein von Berner & Mattner Systemtechnik GmbH in Wien geführtes Konsortium. 

Satellitengestützte Positionsbestimmung von Schienenfahrzeugen. Bild: Berner & Mattner Systemtechnik GmbH

Partner von Berner & Mattner im Projekt „DITPOS RAIL – Demonstrate the integrity of train positioning at the railway“ sind die auf Navigations- und Mobilitätsthemen spezialisierte TeleConsult Austria GmbH sowie die FH Oberösterreich. Das Projekt befasst sich mit satellitengestützter Positionsbestimmung von Schienenfahrzeugen und hat den Anspruch, eine zulassungsfähige Lösung für Neben- und Stadtbahnen vorzubereiten.

Im Rahmen des Förderprojektes arbeiten die auf Systems & Safety Engineering sowie Entwicklung und Test leistungsfähiger elektronischer Systeme spezialisierten Ingenieure von Berner & Mattner gemeinsam mit den Partnern am Konzept eines satellitengestützten Ortungssystems, das den hohen Sicherheitsanforderungen in der Bahntechnik genügt. Das Ziel von DITPOS RAIL: eine integrierte Positionsbestimmung basierend auf dem Global Navigation Satellite System (GNSS) in Verbindung mit dem European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) und ergänzt durch Informationen aus autonomer Fahrzeugsensorik, die keiner gleisseitigen Einrichtungen bedarf.

Ziel: Zulassungsfähigkeit

Satellitengestützte Ortung ist als kostengünstiger Ersatz für Zugortungssysteme mit aufwendigen streckenseitigen Einrichtungen insbesondere für Nebenbahnen erstrebenswert. Gleichzeitig müssen Zugortungssysteme höchste Anforderungen an Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Verfügbarkeit und Integrität der Positionsdaten erfüllen, da falsch detektierte Positionen von Schienenfahrzeugen zu erheblichen Gefährdungen führen können. Das Projekt DITPOS RAIL wird dazu einen Integritätsberechnungsalgorithmus hervorbringen, der die Anforderungen an eine spätere Zulassung erfüllen soll. Die Projektergebnisse werden eine Systembeschreibung und ein Sicherheitskonzept inkludieren, das insbesondere zur Verwendung auf Neben- und Stadtbahnen geeignet ist. Das Projekt im Rahmen des ASAP10-Programms umfasst zudem die Entwicklung eines funktionalen Demonstrators. Neben der Rolle als Konsortialführer bringt Berner & Mattner seine Kompetenzen in der Entwicklung komplexer sicherheitsrelevanter Systeme ein. Das branchenspezifische Know-how in der Bahntechnik gewährleistet die Berücksichtigung der schon bei den Systemspezifikationen ansetzenden hohen sicherheitstechnischen Anforderungen und ebnet so den Weg für eine spätere Zulassung des Positionierungssystems auf Schienenfahrzeugen.

Direkter Praxisbezug

„DITPOS RAIL ist weit mehr als ein Forschungsprojekt. Formal und inhaltlich wird es von vorneherein an den Erfordernissen einer Zulassung ausgerichtet sein. Durch die Einbindung von Regionalbahnbetreibern wie Stern & Hafferl wird von Beginn an der Bezug zum späteren Einsatz in der Praxis hergestellt. Die Demonstratorentwicklung ermöglicht zudem eine frühzeitige Bewertung der Funktionsweise und des späteren Nutzens der angestrebten Lösung“, erklärt Manfred Heidegger, Teamleiter bei Berner & Mattner.

Die Integration von Regionalbahnbetreibern in das Projekt gewährleistet die Berücksichtigung der Anforderungen potenzieller Endanwender und ermöglicht die Validierung des Demonstrators im Betrieb auf einem Schienenfahrzeug. Auf den Projektergebnissen aufbauend können Produkte und Dienstleistungen für neue bahntechnische Anwendungen entwickelt werden, beispielsweise die GNSS-gesteuerte Aktivierung von Bahnübergängen. Langfristig können so die Kosten bei der Modernisierung von Nebenstrecken und Übergängen deutlich verringert werden – eine Reduktion von Infrastrukturkosten bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit.

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