AIM-Trendbarometer: Wirtschaftslage der AutoID-Anbieter sinkt geringfügig

Lampertheim, 15.11.2019.

Der Industrieverband AIM-D befragt seine Mitglieder im halbjährlichen Turnus über ihre Sicht auf die allgemeine Geschäfts- und Marktentwicklung sowie die Entwicklung der AutoID-Märkte im Besonderen. Diese Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und Dienstleistungen für automatische Identifikation (AutoID) und mobile Systeme in diesen Technologiefeldern: Optical Readable Media (Barcodes, zweidimensionale (2D) Codes etc.), RFID, NFC, RTLS und industrielle Sensorik. Darüber hinaus stehen u.a. Themenkomplexe wie „AutoID & Security“, „Interoperabilität“ (OPC UA), „Energy Harvesting“ und „AutoID & KI“ auf der Agenda des Technologieverbandes.

Peter Altes, Geschäftsführer des AIM-D. Bild: AIM-D e.V.

Rund 55% Prozent der AIM-Mitglieder (etwas weniger als im Vergleichszeitraum) konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr 2019 steigern – und abermals rund 25% gaben eine stabile Entwicklung an.

Ihre Investitionen haben erneut rund die Hälfte der Unternehmen gesteigert: 47,06 Prozent (55,56%). 44,12 Prozent haben in gleicher Höhe wie im zweiten Halbjahr 2018 investiert (35,56%).

Allgemeine Marktentwicklung im Bereich AutoID

Die Summe der Einschätzungen für eine bessere oder gleichbleibende Marktentwicklung ist mit über 85 Prozent durchaus stabil geblieben (90%). Diese summiert sich aus 44,12 Prozent (51,11%) für eine bessere und 41,18 Prozent (40%) für eine gleich gebliebene Markteinschätzung. Anders als im Vergleichszeitraum bleibt dieses Mal die Wahrnehmung der Unternehmen hinsichtlich ihrer eigenen Entwicklung leicht hinter der Wahrnehmung bzw. Bewertung der allgemeinen Marktentwicklung zurück.

Drei Fragen der Erhebung bezogen sich auf einzelne unter dem Oberbegriff AutoID zusammengefassten Technologien:

Barcode und andere optische Identifikationssysteme - auch mit ORM bezeichnet: Barcode, zweidimensionale Codes wie Datamatrix und QR, OCR: In Bezug auf diese Systeme berichten mit 20,59 Prozent weniger Unternehmen von einer besseren Marktentwicklung als im Vergleichszeitraum (33,33%); der Wert für eine unveränderte Marktentwicklung ist mit rund 30 Prozent (18,00%) hingegen deutlich höher ausgefallen. Der Barcode und die anderen Optical Readable Media, so diese Ergebnisse, ist also nach wie vor aus vielen Bereichen nicht wegzudenken. An seine Ablösung ist also nicht zu denken.

Die Entwicklung für RFID einschl. NFC und RTLS wird aktuell immer noch optimistisch eingeschätzt – was eine Reaktion auf die Entwicklungen von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge ist. Eine bessere Entwicklung sehen gegenwärtig 50 Prozent (60%), eine unveränderte, also stabile Entwicklung sehen über 40 Prozent (25%). Diese im Trend der letzten Halbjahre liegenden Zahlen entsprechen in etwa der allgemeinen Wahrnehmung der Fortschritte bei der Umsetzung von Industrie 4.0 und dem großen Projekt der digitalen Transformation der Wertschöpfung. Mit Blick auf die anderen AutoID-Bereiche kann man somit sagen, dass die RFID-Technologien nach wir vor eine ermutigende Entwicklung nehmen. Die aktuellen Herausforderungen in vielen Märkten bleiben die Themen Security, Interoperabilität und AutoID in heterogenen Technologieumgebungen im Zusammenspiel mit z.B. Sensor-Netzwerken, LoRa etc.

NFC und RTLS: Speziell mit Bezug auf diese Technologien wurde gefragt, ob eine verstärkte Nachfrage erkennbar sei. Bei NFC haben das mit knapp 40 Prozent (42,22%) etwas weniger Unternehmen bejaht als im Vergleichszeitraum – was wohl daran liegen dürfte, dass die industriellen NFC-Anwendungen nach wie vor noch Nachholbedarf haben. Bei den Real-Time Locating Systems (RTLS) hingegen ist eine recht stabile Entwicklung festzustellen: rund 30 Prozent (37,78%). Dies könnte mit einer stabilen Situation bei der Prozess-Automatisierung sowie der Gestaltung zunehmend autonomer Prozesse zusammenhängen, in denen sich Cyber Physical Systems (inkl. z.B. Roboter, Ladungsträger etc.) zukünftig autonom in Produktion und Logistik bewegen sollten. Der Wert für NFC dürfte zukünftig wieder ansteigen, wenn es, wie bereits erwähnt, mit den industrielle NFC-Anwendungen weiter aufwärts geht. Mit 35,29 Prozent (15,56%) ist die Zahl der Unternehmen, die in keinem der beiden Bereiche einen Nachfragezuwachs festgestellt haben – sicherlich auch aus den bereits angedeuteten Gründen – leider gewachsen.

Industrie 4.0: Rund 90 Prozent, nämlich 88,24% (85%) der AIM-Mitglieder nutzen Industrie 4.0 als Rahmen für die Vermarktung von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen. Gerade einmal 10 Prozent der Unternehmen sehen gegenwärtig in Industrie 4.0 nicht das zentrale strategische Thema.

„Industrie 4.0, das Internet der Dinge (IoT / IIoT) und die Digitalisierung der Wertschöpfung insgesamt“, so das Resümee von Peter Altes, Geschäftsführer, AIM-D e.V., „sind längst im Tagesgeschäft angekommen. Und die AIM-Community bringt sich mit aller Kraft in diese Prozesse ein; die Digitalisierung der Wirtschaft ist voll im Gange und die AutoID-Technologien verstehen sich völlig zu Recht als Enabling Technologies für Automatisierung und die Gestaltung autonomer Prozesse in Produktion und Logistik. Und diese Entwicklung wird nicht zuletzt die AutoID-Märkte sicherlich noch lange beschäftigen.“ Quelle: AIM-D e.V.

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